Nach FinanzdebakelIsland: Ausweg in die EU?
Die neue Regierung in Island forciert nach dem finanziellen Bankrott des nordatlantischen Inselstaats die Bemühungen um einen EU-Beitritt.
Ministerpräsidentin Johanna Sigurdardottir kündigte am Sonntagabend eine baldige Abstimmung im Parlament über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen an. Das vor zwei Wochen neu gewählte Abgeordnetenhaus, das Althingi, tritt am kommenden Freitag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.
«In den kommenden Wochen wird es das Verlangen des isländischen Volks sein, herauszufinden, was uns die EU zu bieten hat», sagte die sozialdemokratische Regierungschefin. In der neuen Koalitionsregierung unterstützt ihre Sozialdemokratische Allianz eine Mitgliedschaft in der EU. Ihr wichtigster Partner, die Linksgrünen, lehnen dies bisher ab. Viele Isländer betrachten inzwischen aber die Einbindung in die EU und die Übernahme des Euros als besten Ausweg aus der Finanzkrise, die zum Zusammenbruch des Bankensystems in Reykjavik geführt hat. (dapd)