Basel – Risse machen teure Sicherheitsgummis zu Sturzfallen

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BaselRisse machen teure Sicherheitsgummis zu Sturzfallen

Mit neuartigen Gummiprofilen sollen Tramgleise für Velos in Basel sicher gemacht werden. An der Test-Haltestelle geben die teuren Einlagen schneller nach, als der Hersteller versprochen hat.

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Im Basler Gundeldingerquartier ist die Versuchsstrecke für die velofreundlichen Tramgeleise.

Im Basler Gundeldingerquartier ist die Versuchsstrecke für die velofreundlichen Tramgeleise.

Tanya Vögeli/20 Minuten
 Die Gummiprofile wurden durch das Gewicht des Trams stellenweise eingedrückt. Nun ist Reparatur angesagt.

Die Gummiprofile wurden durch das Gewicht des Trams stellenweise eingedrückt. Nun ist Reparatur angesagt.

Tanya Vögeli/20 Minuten
Nicole Ryf, Mediensprecherin des Basler Bau- und Verkehrsdepartements, sagt: «Im Rahmen der ersten Versuchsmonate seit November zeigt sich, dass das Gummiprofil dem Druck der Trams teilweise zu wenig standhält.»

Nicole Ryf, Mediensprecherin des Basler Bau- und Verkehrsdepartements, sagt: «Im Rahmen der ersten Versuchsmonate seit November zeigt sich, dass das Gummiprofil dem Druck der Trams teilweise zu wenig standhält.»

Tanya Vögeli/20 Minuten

Darum gehts

Gummieinlagen in Tramgleisen sollen in Basel das Velofahren sicherer machen. Im November wurde im Gundeldingerquartier eine Versuchsstrecke eingerichtet. Ein in die Schienen eingebautes Gummiband soll den Velofahrenden ermöglichen, die Geleise gefahrlos zu befahren. Die Gummis sollten gemäss Hersteller ein gutes Jahr halten. Nach nur vier Monaten zeigen sich aber bereits erste Schwächen, wie Onlinereports berichtet.

«Die Gummis sind an einigen Stellen eingedrückt, sodass gefährliche Löcher entstanden sind», berichtete ein Velofahrer dem Portal. Die Gummiprofile wurden durch das Gewicht des Trams stellenweise eingedrückt und müssen nun ersetzt werden.

Nicole Ryf, Mediensprecherin des Basler Bau- und Verkehrsdepartements, sagt gegenüber Onlinereports: «Im Rahmen der ersten Versuchsmonate seit November zeigt sich, dass das Gummiprofil dem Druck der Trams teilweise zu wenig standhält.» Das Material werde nun ersetzt und der Pilotversuch fortgesetzt. Betroffen ist ein Gummi-Querbalken im Inneren der Schiene. Das Profil wurde an verschiedenen Stellen angerissen, weshalb es sich dauerhaft absenkt und gefährliche Löcher hinterlässt.

80 Prozent teurer als herkömmliche Schienen

Der Hersteller habe inzwischen aber reagiert und habe das Gummiprofil verändert und damit verstärkt. Die Ersetzung durch die verbesserte Version soll voraussichtlich in der Nacht vom 6. auf den 7. April geschehen. Der Trambetrieb wird dann durch Busse ersetzt.

Die velofreundlichen Tramschienen kosten rund 80 Prozent mehr als konventionelle Schienen. Die Mehrkosten für das gesamte Netz belaufen sich ersten Schätzungen zufolge auf 20 bis 30 Millionen Franken. Die Unterhaltskosten sind da noch nicht einmal eingerechnet. Die Gummischienen sollen überall dort zum Einsatz kommen, wo ein Umfahren der Tramhaltestellen nicht möglich ist. 

Die Dipflischysser machten sich an der Basler Fasnacht schon über die Safer-Velofahr-Gummis lustig.

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