Jeep Avenger: Testfahrt im neuen Elektro-Jeep

Mit dem Baby-Jeep Avenger fährt jetzt auch Jeep elektrisch in die Zukunft. 

Mit dem Baby-Jeep Avenger fährt jetzt auch Jeep elektrisch in die Zukunft. 

Jeep
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AvengeR im TestIst das noch ein echter Jeep?

Europäische Elektro-Technik, vorerst kein Allrad und nur vier Meter lang: Mit dem Avenger betritt Jeep ganz neue Pfade.

Tomas Hirschberger
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Tomas Hirschberger

Mit dem Jeep Avenger fährt ab Juni das erste Elektromobil der US-Marke vor. Er ist zudem das kleinste jemals von Jeep gebaute Fahrzeug und auch das erste Modell, das ausschliesslich für Europa konzipiert wurde. Die Preise für das europäische «Auto des Jahres 2023» starten bei 37'990 Franken.

Mit 4,08 Metern erreicht der Avenger nur Polo-Format und ist noch einmal eine Handylänge kürzer als der bislang kleinste Jeep, der Renegade mit 4,27 Metern. Es gibt ihn zunächst ausschliesslich mit Frontantrieb – eine Allradversion soll nächstes Jahr folgen. Doch zumindest optisch ist der Avenger mit seiner modernen Interpretation des ikonischen Seven-Slot-Grills ein echter Jeep.

Stellantis-Plattform

Unter dem wohlgeformten Blech kommt die bekannte Elektroplattform des Stellantis-Konzerns zum Einsatz, auf der bereits Modelle wie der Peugeot e-208 oder der Opel Corsa-e aufbauen. Für den Antrieb der Vorderräder ist ein 115 kW/156 PS starker E-Motor zuständig, der aus einer 54-kWh-Batterie gespeist wird. Als WLTP-Reichweite gibt Jeep knapp 400 Kilometer an. An einer Schnellladesäule kann der Avenger mit bis zu 100 kW Strom ziehen. Der Ladevorgang des Akkus von 20 auf 80 Prozent gelingt somit bestenfalls in 24 Minuten. An einer Wallbox mit 11 kW Wechselstrom dauert das komplette Laden 5,5 Stunden.

Den Abschluss bilden Rücklichter mit dem obligatorischen X in der Leuchtengrafik.

Den Abschluss bilden Rücklichter mit dem obligatorischen X in der Leuchtengrafik.

Jeep
Trotz der kompakten Abmessungen geht es innen nicht zu wie in einer Sardinenbüchse. Auch das Kofferraumvolumen von 355 Litern ist angemessen. 

Trotz der kompakten Abmessungen geht es innen nicht zu wie in einer Sardinenbüchse. Auch das Kofferraumvolumen von 355 Litern ist angemessen. 

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Die Technik-Plattform stammt von Stellantis – der Avenger teilt sie mit Modellen wie dem Peugeot e-208 und dem Opel Corsa-e.

Die Technik-Plattform stammt von Stellantis – der Avenger teilt sie mit Modellen wie dem Peugeot e-208 und dem Opel Corsa-e.

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Die Entwickler haben ihrem hübschen kleinen SUV einen exzellenten Fahrkomfort verpasst. Nur auf wirklich grobem Pflaster dringen Vibrationen und Fahrgeräusche zu den Insassen vor. Ansonsten federt der Avenger bemerkenswert erwachsen. Die Lenkung mag einigen zu leichtgängig und unpräzise sein, zum Charakter eines kompakten Mobils, das wendig und leichtfüssig die City erobern will, passt sie aber.

Ausserhalb der Stadtmauern schwimmt der Avenger unaufgeregt im Verkehr mit. Kurven nimmt er aufrecht, kalkulierbar und keineswegs wankelmütig. Man spürt, dass mit dem vergleichsweise leichten SUV (1,6 Tonnen) kein massiger Elektro-Klotz am Gas hängt. Wer es ruhig angehen lässt, freut sich über Verbräuche zwischen 15 und 16 kWh. 

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