Drama am BielerseeIst der Todeskapitän ein Neureicher?
In Yverdon brodelt die Gerüchteküche: Ist das Boot des Todeskapitäns in einem der vielen privaten Bootshäuser rund um die Bucht der Waadtländer Gemeinde versteckt?
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- nj/DAW
Die heisse Spur im Bielersee-Drama führt nach Yverdon-les-Bains: Nachdem Motorbootlehrerin Romi Gerber am Freitagabend vor dem tödlichen Unfall im Bieler Hafen ein Boot beobachtet hatte, dessen Beschreibung genau auf das Unfallboot zutrifft (20 Minuten berichtete), ist ein zweiter Zeuge aufgetaucht. Marc Kocher eilte dem etwa 60-Jährigen zu Hilfe, als er gegen 23 Uhr vergeblich versuchte, sein Boesch-Boot wieder aus dem Hafen zu manövrieren. Bereits bei der Einfahrt hatte er es an der Hafenwand aufgekratzt. «Der Lenker machte einen alkoholisierten Eindruck», so Kocher gegenüber der «Berner Zeitung». Er und seine Kollegen hätten seltsam gewirkt und erklärt, dass sie aus Yverdon kämen. Sie hätten ein Boogie-Woogie-Konzert besucht.
Am Neuenburgersee gehen nun die Wogen hoch: Bootsbesitzer P.B.* etwa berichtet, dass es zwar in den Häfen von Yverdon und Grandson kein solches Boot gebe. Aber: «Ich weiss, dass in Grandson jemand mit einem Ufer-Anwesen ein solches Modell besitzt.»
Es gebe unzählige solcher Villen mit Seeanstoss und Bootshaus. Und ein Mitarbeiter des Hafen Concise sagt: «Hier herrscht Generalverdacht gegen alle Besitzer solcher Boote. Am Ende wird noch einer gelyncht.» M.B.*, der ob Grandson ein Boesch-Boot besitzt, sagt: «Ich wage mich nicht mehr auf den See.»
Stephan F. (24), der Freund der verstorbenen Angela A., erholt sich laut seinem Vater an einem unbekannten Ort. Die Beisetzung Angelas finde im engsten Familien- und Freundeskreis statt.
*Name der Redaktion bekannt