Italien: 13 000 Häftlinge freigelassen
Seit einem Straferlass am vergangenen Dienstag sind in Italien mehr als 13 000 Häftlinge aus dem Gefängnis entlassen worden. Allerdings nahm die Polizei Dutzende gleich wieder fest, weil sie Diebstähle oder Gewalttaten begangen hätten.
Von dem Straferlass zur Entlastung der italienischen Gefängnisse hätten bislang 8663 Italiener und 4559 Ausländer profitiert, teilte ein leitender Beamter der italienischen Vollzugsverwaltung am Mittwoch mit. Bis Ende August könnten es insgesamt bis zu 17 000 Gefangene werden, die von der Regelung betroffen seien.
Wie italienische Medien in den vergangenen Tagen berichtet hatten, nahm die Polizei einige Dutzend der freigelassenen Häftlinge gleich wieder fest, weil sie Diebstähle oder Gewalttaten begangen hätten.
Der italienische Senat hatte Ende Juli einem Straferlass von drei Jahren zugestimmt, mit dem die rund 200 Gefängnisse entlastet werden sollen. Während die italienischen Strafanstalten nur für 43 000 Häftlinge ausgelegt sind, hatten im Juli rund 63 000 Menschen hinter Gittern gesessen.
Das neue Gesetz sieht einen Strafnachlass für alle vor Mai begangenen Vergehen vor. Von der Massnahme sind jene Häftlinge ausgenommen, die wegen Terrorismus, Mafiazugehörigkeit, Pädophilie, sexueller Gewalt, Entführungen, Geldwäscherei und Drogenhandel verurteilt worden sind.
(sda)