Traurige BilanzItalien verzeichnet so viele Tote wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr
Die Corona-Pandemie hat Italien hart getroffen. Noch nie seit der Zeit des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) verzeichnete das Land eine so hohe Sterberate wie im Jahr 2020.
Darum gehts
Italien verzeichnete im Jahr 2020 insgesamt 746’146 Todesfälle.
Das sind 100’000 mehr als üblich – so viele wie seit 1945 nicht mehr.
Es wurden 342’000 mehr Todesfälle als Geburten registriert.
Wegen der Corona-Pandemie hatte Italien im vergangenen Jahr die höchste Zahl an Sterbefällen seit dem Zweiten Weltkrieg zu beklagen. Nach den am Freitag veröffentlichten Zahlen der Statistikbehörde Istat wurden 2020 insgesamt 746’146 Todesfälle registriert – rund 112’000 Todesfälle mehr als sonst im jährlichen Durchschnitt und rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr.
Zugleich ging die Zahl der Geburten in Italien im vergangenen Jahr auf 404’104 zurück, was einem Minus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Somit gab es binnen Jahresfrist gut 342’000 mehr Todesfälle als Geburten. Dies sei, wie wenn eine Stadt von der Grösse von Florenz «verschwunden» sei, erklärte die Statistikbehörde.
Italien hatte nach den Erkenntnissen der Statistiker zum Jahreswechsel eine Bevölkerung von 59’257’566 Einwohnern. Dies sei ein Rückgang um 0,6 Prozent. Die Zahl der Corona-Toten belief sich zur Jahreswende auf 74’000, stieg aber inzwischen auf mehr als 100’000.
Zahl der Hochzeiten halbiert
Die Zahl der Hochzeiten im ersten Jahr der Corona-Pandemie brach um fast 50 Prozent ein. Das dürfte auch ein Ergebnis der strikten Corona-Verbote sein. Denn grössere Feste waren fast durchweg aus Gesundheitsgründen nicht möglich. Die Statistiker sprachen mit Blick auf die allgemeine Familienplanung aber auch von den Gefühlen der Unsicherheit über die Zukunft und über ökonomische Sorgen.
Italien war im Februar 2020 heftig von der Corona-Pandemie erfasst worden. Seither zählten die Behörden offiziell rund 3,5 Millionen Infizierte mit Sars-CoV-2. Grosse Teile des Landes sind aktuell als Rote Zonen mit strengen Bewegungsbeschränkungen eingestuft.
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