Ivan Basso weiter souverän

Aktualisiert

Ivan Basso weiter souverän

In der 12. Etappe des Giro über 171 km von Livorno nach Sestri Levante hatten die Helfer Ausgang. Juan Horrach (Sp) feierte dabei den grössten Erfolg seiner Laufbahn. Leader Ivan Basso (It) kontrollierte das Rennen.

Die Schlussphase mit der Abfahrt vom Passo del Bracco war einem Slapstick-Ausschnitt würdig. Die mit 18 Sekunden Vorsprung vorausfahrenden Emanuele Sella und Manuele Mori erschracken in einer Linkskurve. Mori stürzte ein Wiesenbord hinunter, Sella prallte hart gegen eine Leitplanke. Keine 2 km später stürzten die beiden Italiener nochmals. Dennoch erreichten sie das Ziel mit den Besten. Der nicht zu unterschätzende Kletterer Sella, Captain des auf Einladung am Giro teilnehmenden Panaria-Teams, rückte vom 22. auf den 4. Platz des Gesamtklassementes vor.

Horrach gelang in seinem siebenten Profijahr der wichtigste Sieg, nachdem er 900 m vor dem Ziel den Angriff von Addy Engels (Ho) konterte. Die ersten vier Jahre als Radprofi hatte Horrach in portugiesischen Diensten durchgestanden. Als sich die Tourismus- Verantwortlichen der Balearen zum Sponsoring einer Sportgruppe entschlossen, fand der Athlet von der Insel Mallorca beim Team Iles Balears Unterschlupf.

Die Luca fand neue Kräfte

Schon nach 10 km waren einige Fahrer bei einem Sturz im Feld zu Boden gegangen. Betroffen war auch Sergej Gontschar. Der Ukrainer stand zwar die Fahrt durch die Cinque Terre durch, traf aber mit 13:40 Minuten Rückstand auf das Feld in Sestri Levante ein. Gontschar rutschte deshalb im Gesamtklassement vom 3. auf den 21. Platz ab. Nach der Ankunft wurde Gontschar zu weiteren Abklärungen in ein Spital gebracht.

Im Aufstieg zum Passo del Bracco liess Danilo Di Luca einen Versuchsballon steigen. Paolo Bettini und Damiano Cunego unterstützten ihn bei seinem Angriff auf Ivan Basso. Der Träger der Maglia rosa liess sich jedoch nicht in Bedrängnis bringen. Mit der Unterstützung seiner Teamkollegen hatte Ivan Basso sowohl diese Situation wie auch das Rennen gut unter Kontrolle. Der Rückstand von sieben Minuten auf die Aussenseiter blieb belanglos.

Beinahe eine Bergankunft

Einen Vorgeschmack auf die Steigungen der kommenden Woche erleben die Fahrer heute Samstag auf dem Weg von Alessandrìa nach La Thuile. Nach der flachen Anfahrt durch die Po-Ebene und dem Aufwärmen das Aostatal hinauf türmt sich der Colle San Carlo vor den Giro-Teilnehmern auf. Das bedeutet 10,5 km Steigung mit durchschnittlich 10 Prozent. Von der Passhöhe auf 1941 m Meereshöhe führt eine kurvenreiche Abfahrt von 8 km Länge ins Ziel. Die 13. Etappe kann also beinahe als Bergankunft gewertet werden. Ob die Verlierer des Zeitfahrens von Pontedera den Mut und die Kraft finden, den Leader Ivan Basso herauszufordern?

Morgen Sonntag kommt der Giro d'Italia in die Schweiz zu Besuch. Nach dem Start in Aosta erklettern die Radprofis den Grossen Sankt Bernhard - aber nur bis zum Tunnel. Nach der Abfahrt nach Martigny führt die Strecke das Wallis hinauf nach Brig und über den Simplon- Pass zurück auf italienisches Staatsgebiet und dem Ziel in Domodossola. Mit dieser Etappe soll der Einweihung des Simplon- Bahntunnels vor 100 Jahren gedacht werden.

89. Giro d'Italia. 12. Etappe, Livorno - Sestri Levante (169 km):

1. Joan Horrach (Sp) 3:55:53 (42,987 km/h), 20 Sekunden Bonifikation.

2. Addy Engels (Ho) 0:05, 8 Sek. Bon.

3. Emanuele Sella (It), 8 Sek. Bon.

4. Manuele Mori (It).

5. Fortunato Baliani (It).

6. Wladimir Belli (It), alle gleiche Zeit.

7. Sven Krauss (De) 1:03.

8. Alberto Ongarato (It).

9. Jörg Ludewig (De).

10. Manuel Beltran (Sp), alle gleiche Zeit.

Ferner:

22. Martin Elmiger (Sz).

27. José Enrique Gutierrez (Sp).

33. Ivan Basso (It).

36. Steve Zampieri (Sz).

37. Damiano Cunego (It).

49. Paolo Savoldelli (It).

56. Danilo Di Luca (It).

70. Jan Ullrich (De), alle gleiche Zeit.

Gesamtklassement:

1. Basso 44:31:52.

2. José Enrique Gutierrez 2:48.

3. Savoldelli 3:26.

4. Sella 4:21.

5. Belli 5:31.

6. Tom Danielson (USA) 5:38.

7. Beltran 6:36.

8. Franco Pellizotti (It) 6:37.

9. Victor Hugo Peña (Kol) 6:54.

10. Cunego, gleiche Zeit.

11. Simoni 7:13.

12. Di Luca 7:33.

13. José Ivan Gutierrez (Sp) 8:17.

14. Rubiera 8:28.

15. Horrach 8:37.

16. Juan Manuel Garate (Sp) 9:17.

17. José Rujano (Ven) 9:19.

18. Andrea Noé (It) 9:24.

19. Francisco Vila (Sp) 9:43.

20. Francesco Bellotti (It) 9:44.

Ferner:

21. Gontschar 10:01.

39. Ullrich 18:46.

52. Bettini 26:07.

60. Tschopp 28:00.

86. Zampieri 45:59.

92. Rast 49:53.

114. Elmiger 1:03:19.

138. Calcagni 1:11:30.

150. McEwen 1:19:32.

(si)

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