Bern: Jagen Verkehrspolizisten bald Verbrecher?

Aktualisiert

BernJagen Verkehrspolizisten bald Verbrecher?

Mit der Aufstockung der Fusspatrouillen will die Stadt gegen die grosse Kriminalität vorgehen.

von
Simone Hubacher

Hinter Genf ist die Stadt Bern laut Kriminalstatistik auf Platz zwei der kriminellsten Städte der Schweiz vorgerückt und liegt weiterhin vor Zürich. Und im Kanton gabs letztes Jahr mehr schwere Körperverletzungen als 2009, auch wenn die Zahl der Gewaltstraftaten insgesamt rückläufig ist. «Die CVP hofft, dass die Statistik ein Weckruf an die Linke ist, damit sich für unsere Sicherheitsanliegen im Parlament Mehrheiten finden lassen», so Stadträtin Béatrice Wertli. Die SP sieht laut Leyla Gül jedoch keinen aktuellen Handlungsbedarf. Reto Nause, Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, entnimmt der Statistik auch Positives: «Die Anzahl Gesamtstraftaten ist um 13 Prozent zurückgegangen. Das zeigt, dass unsere Bemühungen erfolgreich sind.» Bereits diesen September statt wie angekündigt erst 2012 erfolge eine Aufstockung der Polizeistunden. «In der Innenstadt werden mehr Fusspatrouillen verkehren», verspricht Nause.

Auf Kantonsebene aktiv wird Grossrat Erich Hess (SVP): «Statt Bussen verteilen zu lassen, könnte man viele Polizisten in der Verbrechensbekämpfung einsetzen.» Er fordere den Regierungsrat deshalb auf, «eine gewisse Anzahl Verkehrspolizisten umzuschulen.» Die Motion reicht er nächste Woche ein.

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