Deutschland: Jan Böhmermann veröffentlicht als geheim eingestufte NSU-Akten

Publiziert

DeutschlandJan Böhmermann veröffentlicht als geheim eingestufte NSU-Akten

Die Plattform «Frag den Staat» und das «ZDF Magazin Royale» des deutschen Moderators Jan Böhmermann haben nach eigenen Angaben als geheim eingestufte hessische NSU-Akten veröffentlicht.

1 / 3
Jan Böhmermann hat als geheim eingestufte hessische NSU-Akten veröffentlicht. (Archivbild)

Jan Böhmermann hat als geheim eingestufte hessische NSU-Akten veröffentlicht. (Archivbild)

IMAGO/Sven Simon
Als einzige Überlebende des NSU-Trios wurde Beate Zschäpe als Mittäterin zu lebenslanger Haft verurteilt. (Archivbild)

Als einzige Überlebende des NSU-Trios wurde Beate Zschäpe als Mittäterin zu lebenslanger Haft verurteilt. (Archivbild)

imago images/Eibner
Der NSU hatte über Jahre unerkannt mordend durch Deutschland ziehen können. (Archivbild)

Der NSU hatte über Jahre unerkannt mordend durch Deutschland ziehen können. (Archivbild)

imago images/Eibner

Darum gehts

«Wir glauben, die Öffentlichkeit hat das Recht zu erfahren, was genau in jenen Dokumenten steht, die ursprünglich für mehr als ein Jahrhundert geheim bleiben sollten», heisst es auf einer Website zur Veröffentlichung.

Demnach offenbare sich in den als geheim eingestuften Dokumenten «ein mehr als zweifelhaftes Bild von der Arbeit des hessischen Verfassungsschutzes; vor allem während der 90er Jahre». Aus den Akten gehe hervor: «Zu dieser Zeit sammelte der Dienst zwar umfangreiche Daten, hatte dabei aber weder den Überblick über seinen Bestand, noch folgten aus den gesammelten Informationen stets Konsequenzen.»

Es handele sich um die vom damaligen hessischen Innenminister Boris Rhein beauftragte Überprüfung, bei der «nicht der NSU, sondern der hessische Verfassungsschutz und seine Rolle in Bezug auf die Taten des NSU» untersucht worden sei, wird auf der eingerichteten Website erklärt.

Personenbezogene Daten geschwärzt

Zum Schutz der Quellen seien die Akten abgetippt und die Inhalte in ein neues Dokument ohne digitale oder analoge Spuren überführt worden, schreiben das von Jan Böhmermann moderierte «ZDF Magazin Royale» und FragdenStaat. Aus rechtlichen Gründen seien dort manche personenbezogene Daten geschwärzt.

Die Geheimakten des hessischen Verfassungsschutzes sollten ursprünglich noch bis zum Jahr 2134 unter Verschluss stehen. Die Frist war aber später heruntergesetzt worden.

Die rechtsextremistische Zelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) hatte zehn Menschen ermordet sowie zwei Bombenanschläge und mehrere Raubüberfälle begangen.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

(AFP/sys)

Deine Meinung

13 Kommentare