RS-Lernkontrolle: Jeder dritte Homeoffice-Rekrut fällt beim Eintrittstest durch

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RS-LernkontrolleJeder dritte Homeoffice-Rekrut fällt beim Eintrittstest durch

Nach drei Wochen E-Learning: 30 Prozent der Rekruten bestehen die Lernkontrolle beim Einrücken in die Kasernen nicht. Die Armee ist mit dem Resultat zufrieden.

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Nach drei Wochen in der Homeoffice-RS rückten am 8. Februar 5000 Rekruten und Rekrutinnen in die Kasernen ein.

Nach drei Wochen in der Homeoffice-RS rückten am 8. Februar 5000 Rekruten und Rekrutinnen in die Kasernen ein.

20min/Michael Scherrer
Zu Beginn der Homeoffice-RS hatte die Armee mit erheblichen IT-Problemen zu kämpfen.

Zu Beginn der Homeoffice-RS hatte die Armee mit erheblichen IT-Problemen zu kämpfen.

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Zahlreiche Rekruten haben darum nicht nur gelernt.

Zahlreiche Rekruten haben darum nicht nur gelernt.

20 Min / Michael Scherrer

Darum gehts

  • Aufgrund der Corona-Pandemie durfte ein Teil der Rekruten die ersten RS-Wochen zu Hause bestreiten.

  • Im Homeoffice mussten sie sich per E-Learning Militärwissen aneignen.

  • Beim Eintrittstest sind 30 Prozent der Prüflinge – also rund 1500 Personen – durchgefallen, wie die Armee auf Anfrage mitteilt.

Nach drei Wochen im Homeoffice rückten am 8. Februar rund 5000 Rekruten in die Kasernen ein. Die Armeeangehörigen hatten den Auftrag, sich Zuhause via E-Learning Grundkenntnisse des Militärs und des militärischen Alltags anzueignen. Etwa, wie man sich beim Vorgesetzten korrekt an- und abmeldet, was die Gradabzeichen bedeuten oder wie die einzelnen Teile des persönlichen Gewehrs genannt werden.

Doch weil das IT-System zu Beginn der Homeoffice RS überlastet war, überbrückten zahlreiche Rekruten die lernfreie Zeit mit gamen, netflixen oder chillen. Obwohl die Armee die Prüfungsfragen vereinfachte, hätten einige die Sitzbank wohl noch ein wenig länger drücken sollen: Jeder dritte Homeoffice-Rekrut hat den Eintrittstest nicht bestanden.

«Nacharbeit ist nicht als Strafe zu verstehen»

«Von den Rekruten, welche die ersten drei RS-Wochen im Distance Learning zuhause waren, haben 70% den LMS-Test bestanden», teilt die Armee auf Anfrage mit. «Die restlichen 30% müssen etwas nacharbeiten, damit in wenigen Tagen alle Rekruten auf dem gleichen Wissensstand sind.» Wann und wie diese Nacharbeiten stattfinden, sei den Kompaniekommandanten der Kasernen überlassen.« Die Nacharbeit ist dabei nicht als Strafe zu verstehen, sondern als Möglichkeit, Geübtes zu wiederholen und zu festigen.»

Für einen ersten Versuch, die allgemeine Grundausbildung der Rekruten via Distance Learning durchzuführen, sei die Armee mit dem Resultat zufrieden. «Man darf auch nicht vergessen, dass die Rekrutinnen und Rekruten ganz unterschiedliche Interessen, Vorkenntnisse und Bildungsniveaus haben.» Für die einen sei es kein Problem gewesen, sich den Stoff selbständig anzueignen, für andere jedoch habe der Auftrag einen grossen Aufwand dargestellt.

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