Brennende Türken-Lokale: Jetzt schaltet sich der Inlandgeheimdienst ein

Aktualisiert

Brennende Türken-LokaleJetzt schaltet sich der Inlandgeheimdienst ein

In der Nacht auf Mittwoch warfen unbekannte Täter Molotow-Cocktails gegen ein türkisches Lokal in Regensdorf. Es ist bereits der dritte Brandanschlag inner vier Tagen. Nun hat sich der Inlandgeheimdienst eingeschaltet.

von
Amir Mustedanagic

Unbekannte Täter haben in der Nacht auf Mittwoch ein türkisches Lokal in Regensdorf mit Molotow-Cocktails beworfen. Bereits in der Nacht auf Samstag wurden in Basel das «Café Istanbul» und in Bern ein türkisches Reisebüro Opfer von Brandanschlägen.

Der Anschlag in Regensdorf ist damit bereits der dritte dieser Art. Jetzt hat sich der Inlandgeheimdienst eingeschaltet, der Dienst für Prävention und Analyse (DAP). Dies bestätigte Danièle Bersier vom Mediendienst des Bundesamts für Polizei.

«Der DAP klärt ab, ob es einen Zusammenhang zwischen den Fällen gibt», so Bersier. Ähnliche Fälle seien auch von ausländischen Behörden gemeldet worden, so dass der DAP verpflichtet sei zu prüfen, ob die innere Sicherheit bedroht sei. Zur Täterschaft könne man noch nichts sagen. «Wir stehen permanent in Verbindung mit ausländischen Behörden und tauschen uns aus.»

Innertürkischer Konflikt vermutet

Hinweise zur Täterschaft sind bis jetzt nur in Basel von den Betreibern des türkischen Lokals eingegangen. «Die Betreiber gehen davon aus, dass es die PKK war», so der Basler Polizeisprecher Markus Melzl. Da aber substanzielle Hinweise in diese Richtung fehlten, lege sich die Polizei noch nicht fest. «Wir gehen von einem innertürkischen Konflikt aus, ob dies aber wirklich die PKK war, ist fraglich.» Ausgeschlossen werden könne, gemäss Melzl, ein rechtsextremer Übergriff. «Es sind weder rechtsextreme Zeichen noch Bekennerschreiben eingegangen und auch in den einschlägigen Blogs gab es keine Hinweise.»

Im Fall von Regensdorf sind, laut Karl Steiner vom Informationsdienst der Kantonspolizei Zürich, keine solchen Hinweise der Betreiber gekommen. Es werde aber sicher auch in diese Richtung ermittelt. «Wir werden uns sicher mit Bern und Basel in Verbindung setzen», so Steiner.

Deine Meinung