Hungersnot in NordkoreaJetzt will Kim sein Volk mit schwarzen Schwänen ernähren
Die seit Jahren anhaltende Nahrungsknappheit in Nordkorea wurde durch die Schliessung der chinesischen Grenze nochmal verschärft. Nun soll die Zucht von schwarzen Schwänen das Hungerproblem im Land lösen.
- von
- Benedikt Hollenstein
Darum gehts
Seit Nordkorea zu Beginn der Pandemie seine Grenze zu China geschlossen hatte, hat sich die Lebensmittelsituation im Land weiter verschärft.
Erst letzte Woche forderte Diktator Kim Jong-Un seine Bevölkerung auf, «den Gürtel bis 2025 enger zu schnallen».
Jetzt sollen schwarze Schwäne das Land vor der drohenden Hungersnot bewahren.
Im Kampf gegen die Nahrungsmittelknappheit geht Nordkorea neue Wege. Wie die staatliche Korean Central News Agency vermeldet, möchte die Regierung unter Diktator Kim Jong-Un den Speiseplan der Bevölkerung um das Fleisch von schwarzen Schwänen erweitern. Erst letzte Woche forderte die nordkoreanische Regierung die Bevölkerung auf, bis 2025 weniger zu essen.
Für die Aufzucht der Schwäne wurde auf der grössten Entenfarm in Nordkorea ein neues Zuchtzentrum gebaut. Die Aufzucht, die sich in Jongphyong an der Ostküste des Landes befindet, wurde gestern mit einer offiziellen Zeremonie eingeweiht.
Wenn man den staatlichen Medien Glauben schenken darf, ist das Schwanenfleisch nicht bloss eine Ergänzung des nordkoreanischen Speiseplans, sondern ein regelrechtes Wundermittel. «Das Fleisch des schwarzen Schwanes ist köstlich und hat einen medizinischen Wert», heisst es zum Beispiel bei der Korean Central News Agency.
Krebshemmendes Schwanenfleisch
Die Idee der Schwanenzucht als Lebensmittelgrundlage wird in Nordkorea schon länger thematisiert, seit 2019 wird dazu geforscht. Experten des Landwirtschaftsministeriums kamen 2020 zum Schluss, dass Schwanenfleisch mehr Protein beinhalte als andere Fleischsorten. Ausserdem sei es einfacher zu verdauen und besitze «krebshemmende Eigenschaften». Das Ministerium sieht in den schwarzen Schwänen gar die Grundlage für eine Verbesserung des Lebensstandards in Nordkorea.
Zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 schloss Nordkorea die Grenze zu China. Da der abgeschottete asiatische Staat über eine schlechte Gesundheitsversorgung verfügt, wurde ein Massenausbruch des Coronavirus befürchtet. Mit der Schliessung der Grenze schottete sich Nordkorea aber auch stark von seinem einzigen zuverlässigen Handelspartner ab, was einen Anstieg der Preise und Knappheiten zur Folge hatte.
Ernteausfälle nach Überschwemmungen
Diktator Kim und seine Parteikollegen sehen die Schuld für die Nahrungsmittelknappheit vor allem in externen Faktoren wie den Nordkorea auferlegten Wirtschaftssanktionen. Ausserdem wurde das Land in den letzten beiden Jahren von verheerenden Überschwemmungen getroffen, die einen Grossteil der Ernte zerstört haben.
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