Säntispark: Job weg wegen Protest gegen 12-Stunden-Tag

Aktualisiert

SäntisparkJob weg wegen Protest gegen 12-Stunden-Tag

Der Säntispark wollte für die Bademeister 12-Stunden-Tage einführen. Nach heftiger Gegenwehr krebste man zurück. Ein Bademeister ist jetzt aber seinen Job los.

von
Seraina Lutz

Die Säntispark-Bademeister schüttelten nur den Kopf, als sie von ihrem Chef das neue Arbeitszeitmodell erhielten: unter der Woche von 9 bis 22 Uhr, am Wochenende gar von 8 bis 22 Uhr. Wenn man 1? Stunden Pause abzieht, hätte das eine Arbeitszeit am Wochenende von 12? Stunden bedeutet. «Nach einer so langen Zeit ist die Sicherheit nicht mehr gewährleistet», so Bademeister H. T. Man entschied sich, etwas zu unternehmen. «Ich habe anonym einen Brief an die Personalleitung und die Gewerkschaft Unia geschrieben, in dem wir gegen die neuen Arbeitszeiten protestierten», so H. T. Bei der Unia war man empört. «Ein solches Arbeitszeitmodell ist absolut skandalös und unzumutbar», so Robert Schwarzer, Verantwortlicher Detailhandel bei Unia.

Die Migros Ostschweiz, der der Säntispark gehört, ist nun offenbar auch zu dieser Erkenntnis gekommen und macht einen Rückzieher. «Wir haben uns entschieden, auf die Reaktionen der Bademeister Rücksicht zu nehmen», so Pressesprecherin Judith Boesch. Über diesen Erfolg kann sich H. T. aber nicht freuen: Am Montag erhielt er den blauen Brief. Laut Migros Ostschweiz wegen Personaleinsparungen. Für H. T. ist jedoch klar: «Mir wurde gekündigt, weil ich diesen Brief geschrieben habe.»

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