Misstrauen: Journalisten durchstöbern Palins E-Mail

Aktualisiert

MisstrauenJournalisten durchstöbern Palins E-Mail

Die konservative Ex-Gouverneurin von Alaska, Sarah Palin, konnte die Publikation tausender E-Mails nicht verhindern. Die Dokumente werden derzeit gesichtet.

Die US-Republikanerin Sarah Palin muss nach der Freigabe Tausender E-Mails aus ihrer Zeit als Gouverneurin in Alaska möglicherweise mit unangenehmen Fragen rechnen. Der Staat veröffentlichte am Freitag gut 24 000 E-Mails der Rechtspopulistin.

Es handelt sich um Nachrichten, die sie und ihre Mitarbeiter zwischen Dezember 2006 und September 2008 geschrieben hatten - jenem Monat, in dem die bis dahin weitgehend unbekannte Palin überraschend zur Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt ernannt worden war.

Bristol Palin tanzt

Clive Thomas, ein langjähriger politischer Beobachter der Politikerin, sagte, Gegner Palins hofften vermutlich auf Enthüllungen, die sie politisch erledigen könnten. Ihren Anhängern sei der Inhalt der Mails vermutlich egal, sie änderten ihre Meinung über Palin wohl kaum.

Die Exgouverneurin gilt als mögliche Präsidentschaftsbewerberin für die Wahl 2012. Sie hatte zuvor die Bedeutung der Mail-Freigabe heruntergespielt. Es gebe nichts in ihrem Haushalt, das nicht schon in der Vergangenheit beleuchtet worden sei, sagte Palin dem Sender Fox News. Allerdings äusserte sie die Befürchtung, dass einige Passagen «aus dem Zusammenhang gerissen werden könnten».

Die Freigabe der Mails war im Präsidentschaftsrennen 2008 unter anderem von US-Medien beantragt worden, die auf intime Einblicke in Palins Regierungsarbeit in Alaska hofften. Der Staat musste der Anforderung wegen des Informationsfreiheitsgesetzes nachkommen.

Die US-Medien haben auch Einblick in Mails beantragt, die Palin in den letzten zehn Monaten ihrer Gouverneurszeit geschrieben und empfangen hatte. Sie war im Juli 2009 überraschend zurückgetreten.

Die Mails wurden in gedruckter Form veröffentlicht, Journalisten karrten sie in schweren Kartons davon. Einige Medien, darunter der Sender CNN, wollen einen Teil der Mails online publik machen. (sda/dapd)

Deine Meinung