Kriminalstatistik 2016Jugendkriminalität hat sich in 7 Jahren halbiert
Die Kriminalstatistik 2016 zeigt ein erfreuliches Bild: Weniger Einbrüche und weniger Diebstähle.
- von
- asc
Die Zahl der Einbrüche in der Schweiz ist nochmals gesunken. Während die Polizei 2012 noch 201 Einbrüche pro Tag registrierte, waren es 2016 noch 127. Letztes Jahr betrug der Rückgang rund 11 Prozent.
Polizeisprecher Schneider der Kantonspolizei St. Gallen berichtet:«Die Polizei hat die öffentliche Präsenz stark erhöht. Sie hat zudem die Bevölkerung besser aufgeklärt. Dadurch meldet sie sich bei Verdacht öfter bei der Polizei.» Ausserdem konnten sie die Aufklärungsrate bei Einbrüchen von 15 auf 25 Prozent erhöhen.
In anderen Kantonen ist die Situation ähnlich. Christiane Lentjes Meili von der Kantonspolizei Zürich führt die tiefere Zahl der Einbrüche auf erhöhte Präsenz zurück. In der Stadt Zürich geht man zudem davon aus, dass das Prognosetool Precobs seine Wirkung zeige. Dieses sagt anhand von Statistiken mögliche Einbruchsorte voraus. Aufgrund der Voraussagen patroulliert die Polizei in den vorhergesagten Gebieten mehr.
Minderjährige weniger kriminell
Seit Einführung der neuen Messmethode im Jahr 2009 reduzierte sich die Zahl der beschuldigten Minderjährigen um fast die Hälfte, nämlich knapp 8000. Eine von fünf beschuldigten Minderjährigen ist weiblich. Insgesamt machen Jugendliche unter 18 Jahren einen Zehntel aller beschuldigten Personen aus.
Gemäss Analysen von Strafrechtsprofessor Peter Aebersold, haben mehrere Gründe zum Rückgang geführt: So seien die geburtenstarken Jahrgänge nun erwachsen und es gebe heute weniger Jugendliche als noch vor sieben Jahren. Aber auch die Migration habe sich verändert, denn die kriegstraumatisierten Kinder aus dem ehemaligen Jugoslawien, die ein erhöhtes Gewaltpotential hatten, seien heute erwachsen. Als dritten Punkt nannte er die Prävention, die Wirkung zeige.