Julia gegen Viktor

Aktualisiert

Julia gegen Viktor

Abgeordnete des Bündnisses von Ministerpräsidentin Julia Timoschenko haben eine Rede des ukrainischen Präsidenten Viktor Juschtschenko zur Lage der Nation verhindert.

Die Abgeordneten besetzten das Rednerpult und andere Plätze im Parlament in Kiew. Sie drohten damit, Juschtschenko zu blockieren, wenn er nicht Massnahmen gegen die rapide steigende Inflation ergreife und andere Zugeständnisse mache.

Juschtschenko zeigte sich in einer ersten Reaktion vor Journalisten betroffen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes werde die Arbeit des Parlaments von der Mehrheitsfraktion blockiert, obwohl diese eigentlich für dessen reibungslose Arbeit verantwortlich sei, sagte der Präsident. Timoschenkos und Juschtschenkos Parteien hatten im vergangenen Jahr ein Regierungsbündnis geschlossen.

Der Vorfall im Parlament verschärft den Machtkampf zwischen den einstigen Weggefährten, die während der sogenannten Orangenen Revolution 2004 Seite an Seite gekämpft hatten. Die Regierungschefin will Juschtschenko bei der Präsidentenwahl 2010 nachfolgen. Am Dienstag warf sie ihm vor, er wolle sie als Kandidatin diskreditieren.

Bereits im Februar war Juschtschenko gehindert worden, im Parlament zu sprechen. Damals war die Opposition dafür verantwortlich, die gegen seinen prowestlichen und NATO-freundlichen Kurs protestieren wollte. (dapd)

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