19 Fälle von falschem Alarm in der Westschweiz - Junge Bombendroherinnen und Bombendroher werden von der Schule geworfen

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19 Fälle von falschem Alarm in der WestschweizJunge Bombendroherinnen und Bombendroher werden von der Schule geworfen

Zwischen Januar und April musste die Waadtländer Polizei in 19 Fällen falscher Bombendrohungen aktiv werden. Fünf Urheberinnen und Urheber sind nun bekannt. Sie alle werden von ihren Schulen ausgeschlossen, zwei sind noch immer in Haft.

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Am Mittwoch, dem 24. April, wurde das Gymnasium Renens wegen einer Bombendrohung evakuiert.

Am Mittwoch, dem 24. April, wurde das Gymnasium Renens wegen einer Bombendrohung evakuiert.

20minutes.ch/News-Scout
Die rund 1500 Schülerinnen und Schüler der Institution mussten das Gebäude verlassen.

Die rund 1500 Schülerinnen und Schüler der Institution mussten das Gebäude verlassen.

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Darum gehts

  • Die Polizei Waadt hat insgesamt sechs junge Leute ermittelt, die hinter mehreren Bombendrohungen stehen sollen.

  • Drei von ihnen sitzen in U-Haft.

  • Nun wurden fünf der mutmasslichen Täter von der Schule ausgeschlossen.

Die Fälle sorgten für Schlagzeilen – und für mehrere polizeiliche Grosseinsätze und Evakuationen: Zwischen dem 27. Januar und dem 20. April gingen bei der Kantonspolizei Waadt nicht weniger als 19 Bombenalarme ein, die alle gegen Schulen und Hochschulen gerichtet waren. Betroffen waren die EPCL, EPSIC, COFOP und das Beaulieu-Gymnasium in Lausanne, das CEPM, die Transition School und das Gymnasium in Morges, das Renens Gymnasium und das Planta College in Chavannes bei Renens.

Eine eigens gebildete Taskforce mit zwölf Ermittlern ermittelte und konnte bisher vier Fälle vollständig aufklären. Sie ermittelte fünf Täterinnen und Täter – eine Schweizerin und eine Kroatin im Alter von 19 und 24 Jahren sowie drei 20 und 21 Jahre alte Männer, zwei Schweizer und einen Chilenen. Alle Fünf sind geständig. Drei von ihnen wurden nach fast einem Monat Untersuchungshaft Anfang dieser Woche freigelassen, zwei sind noch immer inhaftiert. Gegen einen sechsten Verdächtigen (23) wird noch weiter ermittelt, auch er sitzt noch in U-Haft.

Härteste mögliche Sanktion ausgesprochen

Die Ermittlungen gegen die jungen Bombendroherinnen und -droher förderten auch weitere Delikte zutage, darunter Fälle von Diebstahl und Pornografie, Drogendelikte und schwere Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz. Nun haben auch die Handelsschule Lausanne (EPCL) und die Berufsschule Morges (CEPL), an denen die mutmasslichen Täterinnen und Täter den Unterricht besuchten, reagiert: Sie schlossen alle fünf Schülerinnen und Schüler definitiv aus – die härteste Sanktion, die ihnen gemäss dem Gesetz zur Verfügung steht. «Im Interesse der beruflichen Zukunft der Betroffenen» könnten sie allerdings diesen Entscheid anfechten, so die Polizei.

Für die Delikte, die den jungen Leuten zur Last gelegt werden, können bis zu drei Jahren Haft - bei mehreren Drohungen sogar bis zu 4,5 Jahren - und hohe Geldbussen ausgesprochen werden. Zudem drohen den ehemaligen Schülerinnen und Schülern die Überwälzung der Kosten der jeweiligen Polizeiaktionen in fünfstelliger Höhe und der finanzielle Schaden, der für die Schulen entstand. Schätzungen gehen von bis zu 70’000 Franken für einen einzigen Schultag aus.

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(trx)

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