AufrufJunge sollen Politiker mit SMS bombardieren
Die Kinder- und Jugendkommission EKKJ ruft dazu auf, Parlamentarier mit SMS zu bombardieren – und stösst auf begrenzte Gegenliebe.
- von
- Désirée Pomper
Heute dürften die Handys vieler Parlamentarier sturmpiepsen. Grund: Die EKKJ ruft auf ihrer Website und via Facebook Jugendliche dazu auf, Nationalräte mit einem SMS auf die steigende Jugendarbeitslosigkeit und die drohende Revision der Arbeitslosenversicherung aufmerksam zu machen. Dazu hat die Kommission eine Telefonliste aller Nationalräte veröffentlicht. «Nur so können wir verhindern, dass die Parlamentarier einen grossen Fehler machen», sagt Jean-Christophe Schwaab von der EKKJ. Denn: «Wird die Revision am 8. Dezember angenommen, wird es wirklich richtig hart für die arbeitslosen Jugendlichen.» Schwaab: «Es kann nicht sein, dass motivierte und gut ausgebildete junge Menschen, die unverschuldet arbeitslos werden, durch gekürzte Taggelder bestraft werden.»
Der SP-Nationalrat und Adliswiler Jugendvorstand Mario Fehr begrüsst die Aktion: «So ein Weckruf ist nötig, um die Parlamentarier aufzurütteln und sie auf diese drohende Revision aufmerksam zu machen.»
FDP-Nationalrätin Christa Markwalder befürchtet, im ohnehin überladenen Sessionsalltag noch zusätzlich in Anspruch genommen zu werden. «Die Jugendlichen sollen ihre Zeit besser in die Vorbereitungen für die LAP investieren als ins SMS-Schreiben», so Markwalder. SVP-Nationalrätin Nathalie Rickli kritisiert, dass der Aufruf aus «denselben linken Kreisen kommt, die Jugendlichen die Lehrstellensuche schwierig macht.» Niedrigere Steuern und weniger Bürokratie für die Unternehmen seien wohl sinnvoller als so eine SMS-Aktion, sagt Rickli.