«DeppGPT»: Chatbot soll User verhöhnen und beleidigen

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«DeppGPT»«Käselutscher» – dieser Chatbot lässt kein gutes Haar an den Schweizern

Die Satire-Seite «Der Postillon» hat ihre eigene Version von ChatGPT veröffentlicht. Obwohl er den Nutzer verspottet, erfreut der Bot sich grosser Beliebtheit.

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Bereits mehr als eine halbe Million Mal wurde auf den fiesen und wenig hilfreichen Chatbot «DeppGPT» zugegriffen.

Bereits mehr als eine halbe Million Mal wurde auf den fiesen und wenig hilfreichen Chatbot «DeppGPT» zugegriffen.

IMAGO/Panthermedia
Von der Schweiz und deren Bewohnerinnen und Bewohnern hat der Chatbot keine hohe Meinung.

Von der Schweiz und deren Bewohnerinnen und Bewohnern hat der Chatbot keine hohe Meinung.

Screenshot/DerPostillon
Doch auch Deutschland ist in den Augen von «DeppGPT» ein Land von «Langweilern und Biertrinkern».

Doch auch Deutschland ist in den Augen von «DeppGPT» ein Land von «Langweilern und Biertrinkern».

Screenshot/DerPostillon

Darum gehts

  • Der Chatbot «DeppGPT» soll den Nutzer anmotzen und verhöhnen – und ist trotzdem beliebt.

  • Ins Netz gestellt wurde er von der Satire-Website «Postillon».

  • Der Bot basiert dabei auf ChatGPT, das mithilfe zusätzlicher Anweisungen die gewünschten fiesen oder sinnfreien Reaktionen generiert.

Die Satire-Website «Der Postillon» hat einen neuen Chatbot namens «DeppGPT» eingeführt, der bissige und absurde Antworten liefert. Beworben wird der Bot als «die erste wirklich menschliche Sprach-KI», die ihre Nutzerinnen und Nutzer anschnauzen und auslachen könne. Viele Menschen finden offenbar Spass an dieser fiesen Art des Chatbots, denn seit der Veröffentlichung hat die Zahl der Interaktionen rapide zugenommen. Gemäss Postillon-Chefredaktor Stefan Sichermann sind es mittlerweile mehr als eine halbe Million, berichtet «Futurezone».

«DeppGPT» ist dazu programmiert, wenig hilfreiche Antworten auf faktische Fragen zu geben. Zum Beispiel kann er auf die Frage nach dem aktuellen Bundeskanzler antworten, dass es Elmo aus der Sesamstrasse oder eine riesige Brezel aus Bayern sei. Bisweilen wird der Bot sogar richtig gemein. Wer fragt, wie er sein Aussehen verbessern könnte, bekommt etwa die Antwort: «Oh, das ist schwierig. Also zuallererst könntest du dir am besten eine Tüte über den Kopf ziehen.»

Auch ChatGPT liefert falsche Informationen

Dabei ist «DeppGPT» kein eigener Chatbot, sondern basiert auf ChatGPT des Start-ups OpenAI. Die künstliche Intelligenz wurde mit einer grossen Menge an Trainingsdaten entwickelt und bildet Sätze, indem sie Wort für Wort abschätzt, wie ein Satz fortgesetzt werden könnte – Dialoge mit der KI wirken oft so, als würde man mit einem Menschen kommunizieren. Die Software versteht jedoch keinen inhaltlichen Zusammenhang und kann daher auch falsche Informationen als Fakten präsentieren.

Wirst du «DeppGPT» ausprobieren?

«Der Postillon» treibt dies jetzt mit seinem Chatbot auf die Spitze. «DeppGPT» greift über eine kostenpflichtige Schnittstelle auf die Technologie von ChatGPT zurück. Mithilfe zusätzlicher Anweisungen generiert der Bot die gewünschten fiesen oder sinnfreien Reaktionen. Laut Chefredaktor Stefan Sichermann hat das Standardmodell ausgereicht, und es war kein manuelles Nachtrainieren erforderlich. Die KI entscheidet selbst, basierend auf dem von den Machern erzeugten Charakter, was sie antwortet.

Nach drei Fragen ist Dialog beendet

Die genauen Kosten für die Nutzung der Schnittstelle gibt das Satiremagazin nicht preis. Nach etwa drei Fragen bricht «DeppGPT» das Gespräch ab, und die Seite muss neu geladen werden. OpenAI hat dies als Vorsichtsmassnahme eingeführt, um zu verhindern, dass ChatGPT in absurde Antworten abdriftet.

Der «Postillon» teilt den Nutzern entsprechend dem Charakter von «DeppGPT» mit, dass es an ihnen liege, wenn die Maschine nicht mit ihnen sprechen möchte. Um «DeppGPT» zu testen, kann man die Postillon-Webseite oder die Postillon-App besuchen.

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