Bern/OltenKampf um die Weihnachts-Beleuchtung
Festlicher Lichterreigen vor dem Aus: In manchen Städten fehlt das Geld. In Bern hilft ein neuer Sponsor und in Olten werden Anwohner aktiv.
- von
- A. Häusli/S. Mühlemann
Sternenregen, Tannenbäume und Lichterketten: Für viele gehört eine festliche Beleuchtung der Städte zur Vorweihnachtszeit dazu. Doch in Bern und Olten ist es schlecht bestellt um den Lichterzauber – es fehlt an Geld.
In Bern kämpft man in der Untern Altstadt seit Jahren für die festliche Stimmung: Hier sorgen die Vereinigten Altstadtleiste für die Beleuchtung – diese kostet rund 80'000 Franken. Die kleinen Tannenbäume an den Hausfassaden und die grossen Weihnachtsbäume an der Post-, Junkern- und Nydegggasse werden von Anwohnern, ansässigen Geschäften, Sponsoren und Gönnern finanziert. «Jedes Jahr müssen wir aufs Neue auf Betteltour gehen», sagt Stefanie Anliker, Präsidentin der Vereinigten Altstadtleiste.
Berner finden neuen Sponsor
Die Stadt unterstütze die Weihnachtsbeleuchtung in der Untern Altstadt lediglich mit tausend Franken. «Dabei ist eine festliche Beleuchtung zwischen Zytglogge und Bärengraben gerade auch für den Tourismus wichtig», so Anliker. Man habe den Gemeinderat nun in einem Schreiben um mehr Unterstützung gebeten. Und man hoffe auch für diese Weihnachten auf Gönnerbeiträge für die Beleuchtung: «Wie jedes Jahr können wir die Bäume ohne diese nicht stellen.»
Und auch rund um den Berner Bahnhof steht die Weihnachtsbeleuchtung seit Jahren unter keinem guten Stern: Jährlich wendet die Innenstadtvereinigung Bern City 75'000 Franken für die festlichen Lichter auf. Weil sich die Stadt nicht an der Finanzierung beteiligt, machte man sich für dieses Jahr auf die Suche nach Unterstützung. Nun wird die EWB (Energie Wasser Bern) die Beleuchtung in der Innenstadt mittragen: «Ohne dieses Engagement hätte es dieses Jahr vermutlich keine Weihnachtsbeleuchtung gegeben, was einer Hauptstadt aus unserer Sicht nicht würdig ist», bestätigt Raphaël Wyss, Sprecher von EWB, gegenüber 20 Minuten.
Damit ist das Problem Weihnachtsbeleuchtung aber nicht gelöst, denn der Lichterglanz ist in die Jahre gekommen. Ein neues Konzept und eine neue Beleuchtung würden laut Bern City rasch die Millionengrenze sprengen.
5000 Franken für Lichterglanz
Nachdem in Olten beleuchtete Tannenbäume dem Rotstift zum Opfer fielen, sorgen nun Private für Weihnachtsstimmung: Die «Interessensgemeinschaft Weihnachtsbeleuchtung rechte Aareseite» sammelt auf «Wemakeit» 5000 Franken für die Weihnachtsbeleuchtung im Bifangquartier. Private können Lämpli, Lichterketten oder ganze Tannenbäume sponsern.
Durch die neue Beleuchtung wäre das Projekt mittelfristig gesichert. Man wolle etwas gegen den blinden Fleck in der Stadt unternehmen: «In den dunklen Tagen des Jahres Licht in die Herzen der Menschen zu bringen, bedeutet mir sehr viel», sagt Mit-Initiant Hugo Saner.