Nord Stream 1Kanada verteidigt Turbinen-Rückgabe nach scharfer Kritik von Selenski
Kanada hatte trotz der Russland-Sanktionen die Ausfuhr der reparierten Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 genehmigt. Die Finanzministerin verweist auf die drohenden Energieprobleme.
Im Streit um die in Kanada reparierte Siemens-Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 hat die Regierung in Ottawa nochmals ihre Ausfuhrgenehmigung verteidigt. Die Entscheidung darüber sei «sehr schwierig» gewesen, sagte am Samstag Finanzministerin Chrystia Freeland. «Aber es war die richtige Entscheidung.»
«Deutschland hat klar gemacht, dass seine Kapazität, die Unterstützung für die Ukraine aufrecht zu erhalten, bedroht sein könnte.»
Freeland verwies auf die Energieprobleme, «denen sich Deutschland und unsere europäischen Partner gegenüber sehen». Kanada sehe diese Probleme und habe entsprechend gehandelt. Ausserdem habe Deutschland klargemacht, «dass seine Kapazität, die Unterstützung für die Ukraine aufrecht zu erhalten, bedroht sein könnte», fügte die Ministerin hinzu.
Selenski kritisierte die Rückgabe als «inakzeptabel»
Nach wochenlangem Drängen der deutschen Regierung hatte Kanada trotz der gegen Moskau verhängten Sanktionen vor einer Woche die Ausfuhr der reparierten Turbine für die aus Russland kommende Gaspipeline Nord Stream 1 genehmigt. Dies war vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski als «inakzeptabel» kritisiert worden.
Freeland kritisierte in einer Telefon-Pressekonferenz zudem die Teilnahme Russlands am G20-Ministertreffen in Indonesien. Dies sei «absurd» gewesen, sagte die kanadische Finanzministerin, die ukrainische Wurzeln hat. Die Teilnahme Russlands sei so gewesen, «als ob man einen Pyromanen zu einem Treffen von Feuerwehrleuten einlädt». Das G20-Finanzministertreffen auf Bali war wegen fehlender Einigkeit zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine am Samstag ohne gemeinsame Abschlusserklärung zu Ende gegangen.
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Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
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