Ski-WMOben top, unten flop – Gut-Behrami verpasst Bronze um vier Hundertstel
Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami und Corinne Suter verpassen im Super-G die Medaillen. Weltmeisterin wird Marta Bassino.
Die Tessinerin verpasst an der WM die Titelverteidigung im Super-G. (Video: SRF)
Oben fuhren Lara Gut-Behrami und Corinne Suter im Super-G hervorragend, es leuchtete grün, aber unten verloren beide viel Zeit. So konnte die Tessinerin ihren Titel von vor zwei Jahren in Cortina nicht verteidigen. Gut-Behrami verpasste als Sechste die Bronzemedaille letztlich um gerade mal vier Hundertstel. Gold sicherte sich die Italienerin Marta Bassino vor Mikaela Shiffrin (USA), Bronze gewannen zeitgleich Cornelia Hütter (AUT) und Kajsa Lie (NOR).
«Es ist keine einfache Piste, um schnell zu sein. Oben konnte ich beschleunigen, unten war ich etwas zu sauber und hatte mit dem Gelände gearbeitet, anstatt frech runter zu fahren. Ich bin zu ruhig auf dem Ski gestanden», bilanzierte Gut-Behrami im SRF.
Vor dem Start in Méribel hatte sich die Frage gestellt: Ist Suter wieder bereit, alles zu riskieren, um ein Spitzenresultat hinauszufahren? Die Schwyzerin war vor etwas mehr als zwei Wochen in der Abfahrt von Cortina schwer gestürzt und hatte sich eine Gehirnerschütterung zugezogen.
Suter gesund, aber chancenlos
Der WM-Super-G war ihr erstes Rennen seit dem Sturz. Sie habe sich gut erholen können, sagte sie vor dem Rennen. Sie gab aber auch zu, dass eine Medaille nicht erste Priorität habe, sie wolle einfach gesund an den Start gehen. Die Schwyzerin startete nicht nur, sie kam auch Heil ins Ziel. Mit dem 20. Schlussrang wird sie dennoch nicht ganz zufrieden sein.
Michelle Gisin wurde Zehnte. «Heute geht es mir gut. Ich habe mein Ding gemacht. Ich bin sauber gefahren. Für mich geht es um mehr als nur die Medaille. Abschnittsweise bin ich sehr gut gefahren», sagte die Engelbergerin. Hählen wurde 13. Jasmine Flury 22.
Deine Meinung
Jasmine Flury im Interview
«Ich hatte Energie bis unten. Im Zielbereich war ich müde und jetzt, wo die Spannung weg ist, merke ich es. Jetzt kommt auch der Husten und so wieder. Ich hätte viel frecher fahren können. Es hatte auch gute Sachen dabei, aber es war nicht so rund und der Zug fehlte. Ich darf mir eigentlich zutrauen, die freche Linie zu suchen. Einfach Gas geben kann ich morgen im Training.»
Lara Gut-Behrami im Interview
«Es ist keine einfache Piste, um schnell zu sein. Oben konnte ich beschleunigen, unten war ich etwas zu sauber und hatte mit dem Gelände geschafft, anstatt frech runter zu fahren. Ich bin zu ruhig auf dem Ski gestanden.»

Ich danke fürs Mitlesen
Vielen Dank fürs Mitfiebern! Insgesamt haben es vier Frauen aufs Podest geschafft. Ein enges Rennen.
Alice Robinson (NZL)
7. Platz 1:28.60 +0.54
Die Neuseeländerin ist die 30 Fahrerin. Danach ist die Spannung rund um Top-Platzierungen raus. Und es wird tatsächlich nochmals eng! Erst im letzten Sektor verspielt sie sich den Sieg.
Karen Smadja Clement (FRA)
Ein 23-jähriges Talent. Sie ist die Freundin des Schweizer Alexis Monney. Und heute scheidet sie aus.
Elvedina Muzaferija (BIH)
24. Platz 1:30.21 +2.15
Die Frau aus Bosnien und Herzegowina kann nicht auftrumpfen.
Maryna Gasienica-Daniel (POL)
Die Polin scheidet aus.
Breezy Johnson (USA)
23. Platz 1:30.15 +2.09
Die Amerikanerin lässt das Podest nochmals auf die Zwischenzeit-Tafel starren. Mindestens bis zum verhängnisvollen Sektor drei. Dann verliert sie 1.48 Sekunden. Das unterstreicht nochmals, wie gut Bassino das gefahren ist.
Emma Aicher (GER)
17. Platz 1:29.21 +1.15
19-jährig und schon an der WM. Das ist Leistung genug. Eine Spitzenposition muss nicht sein.
Valerie Grenier (CAN)
Die Kanadierin ist gut dabei, scheidet dann aber aus.
Ilka Stuhec (SLO)
11. Platz 1:28.84 +0.78
Ayayay. Stuhec baut ihren Vorsprung im zweiten Sektor sogar noch aus auf 72 Hundertstel. Und dann verliert sie wieder enorm viel Zeit. 1.19 Sekunden im dritten Sektor. Schliesslich wird die Slowenin einfach durchgereicht.
Marie-Michele Gagnon (CAN)
21. Platz 1:30.48 +2.42
Die Top-Athletinnen sind durch. Das zeigt auch die Zeit der Kanadierin.
Isabella Wright (USA)
Die Amerikanerin ist im Abfahrtstraining heftig gestürzt. Und dann scheidet sie aber aus, weil sie ein Tor verpasst. Sie ist die erste Fahrerin im heutigen Super-G, die ausscheidet.
Sofia Goggia (ITA)
10. Platz 1:28.82 +0.76
Die Italienerin verdrängt Hählen aus der Top-10.
Tamara Tippler (AUT)
17. Platz 1:29.70 +1.64
Oh lala. Da ist sie lange auf Podestkurs. Und dann im letzten Abschnitt folgt der Schnitzer, der sie aus dem Rennen bringt.
JOANA HÄHLEN
10. Platz 1:28.64 +0.58
37 Hundertstel ist das Polster nach Sektor 1 auf die Führende Bassino – immer noch etwas surreal das so zu formulieren. Und dann schwindet und schwindet das Polster und wird zum Rückstand. Knapp in den Top-10 momentan.

Tessa Worley (FRA)
8. Platz 1:28.64 +0.58
33 Jahre jung und ganz viel Routine, die sie hier ausfahren kann. Es reicht aber wegen einem Schnitzer nur knapp für den achten Platz vor Gisin.
Laura Gauche (FRA)
9. Platz 1:28.98 +0.92
Die Französin landet am Heim-Rennen direkt hinter Michelle Gisin.
Michelle Gisin im Interview
Momentan auf Rang 8: «Heute geht es mir gut. Ich habe mein Ding gemacht. Ich bin sauber gefahren. Für mich geht es um mehr als nur die Medaille. Abschnittsweise bin ich sehr gut gefahren. Vielleicht bin ich im Mittelteil zu vorsichtig gefahren, aber das ist immer so schwierig, wenn man am Anfang fährt. Es ist ein cooles Rennen, auch zum Zuschauen.»

Mirjam Puchner (AUT)
12. Platz 1:29.59 +1.53
Der dritte Sektor kostet sie über eine Sekunde. Und das kostet auch gleichzeitig eine Topplatzierung.