Anzeige eingereichtKanton erstattet Anzeige gegen Hausbesetzer
Bis am Mittag hätte das Besetzerkollektiv Fabrikool das Gebäude an der Fabrikstrasse verlassen sollen. Dies geschah jedoch nicht. Nun wird Anzeige erstattet.
- von
- cho/stm
Die Frist ist verstrichen: Bis Donnerstagmittag hatten die Besetzer der alten Schreinerei auf dem Berner vonRoll-Areal Zeit das Gebäude zu verlassen. Die Hausbesetzer kamen dieser Aufforderung jedoch nicht nach. Statt Möbel und Kartons sind lediglich Teigfladen im Umlauf: «Die Hausbesetzer verteilen selbergemachte Pizza – nach Auszug sieht das hier nicht aus», so ein Leser-Reporter.
Die Besetzer würden vor Ort klar machen, dass sie das Haus nicht aufgeben. Dafür würden sie auch Unterschriften sammeln. «An eine Räumung durch dir Polizei glaubt hier niemand, zumindest nicht heute», so der Leser. Dennoch seien die gestrigen Vorkommnisse an der Effingerstrasse 29 auch hier ein Thema. In einem Schreiben, welches vor Ort aufliegt, schreibt eine Person: «Ich bin klar gegen jegliche Sachbeschädigung und Anwendung von Gewalt. Mit verbalen und handgreiflichen Aktionen gegen Menschen und Dinge zerstören wir Hoffnungen, Ressourcen und Sympathisanten.»
Sicherheitsbedenken beim Kanton
Das denkmalgeschüzte Gebäude an der Fabrikstrasse wurde am Sonntag durch das Kollektiv Fabrikool besetzt. Die Aktivisten wollten das Haus selber renovieren, weil der Kanton Bern als Besitzer untätig bliebe. Für den Kanton kommt dies nicht in Frage. Er ist nach eigenen Angaben um die Sicherheit der Besetzer besorgt: «Dieses Gebäude ist im Innern in einem sehr schlechten Zustand», lässt die Medienstelle der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion ausrichten. Jegliches Betreten sei deshalb aus Sicherheitsgründen verboten und die Immobilie als Zwischennutzung nicht geeignet.
Die Polizei hat das Haus geräumt, das seit Anfang Dezember von Aktivisten besetzt war. Dabei kam es zu Ausschreitungen. (Video: 20 Minuten/SDA)
Räumung steht bevor
«Wir haben nun Anzeige gegen die Hausbesetzer eingereicht», teilt ein Sprecher auf Anfrage mit. Der Antrag auf Hausräumung sei gestellt – wann diese stattfindet, könne er jedoch nicht sagen: «Das ist Sache der Kapo.» Ob an der Fabrikstrasse mit ähnlich viel Gegenwehr zu rechnen sei wie an der Effingerstrasse, könne die Direktion nicht sagen.