Kanton Schwyz geht gegen vier Millionenbetrüger vor
Im Kanton Schwyz ist ein Millionenbetrug aufgeflogen – der vierte in weniger als zwei Jahren. Der Untersuchungsrichter fordert nun eine Bewilligungspflicht für Vermögensverwalter.
Mit der Firma PWM AG mit Sitz in Wollerau hat der Italiener Claudio de G. Anlegern insgesamt 12,9 Millionen Franken abgeluchst. Mit der einen Hälfte finanzierte er seinen luxuriösen Lebensstil, mit der anderen hielt er Investitions-vermittler bei Laune. De G. zog dabei die Fäden still und heimlich aus dem Hintergrund: Sein Name tauchte nirgends auf.
Wie das Schwyzer Verhöramt gestern mitteilte, wird er trotzdem wegen gewerbsmässigem Betrug und Verstössen gegen das Bankengesetz angeklagt. Im Verwaltungsrat der PWM sass der Liechtensteiner Baron Bernhard von Wullerstorff-Urbair. Strafrechtlich kann das echte Blaublut aber dafür nicht belangt werden.
Auf dem Schwyzer Verhöramt sind parallel noch drei ähnlich schwere Betrugsfälle hängig. Der Leiter der Abteilung Wirtschaftsdelikte im Kanton Schwyz, Roland Meier, fordert jetzt eine Bewilligungspflicht für Vermögensverwalter. «Drei der vier Fälle hätte man schon im Vorfeld verhindern können», sagte er.
(mhb)