Ansteckungen in der Primar steigen anKanton Zug dehnt die Corona-Tests auf die Primarschule aus
Die Reihentests auf der Oberstufe und an den kantonalen Mittelschulen bewähren sich laut Kanton. Aufgrund der Lageentwicklung werden sie auf die Primarschule ausgedehnt.
- von
- Daniela Gigor

Im Kanton Zug werden die Corona-Tests auf die Primarschule ausgedehnt.
Darum gehts
Im Kanton Zug werden nun auch ab der 4. Primarklasse regelmässig Corona-Tests durchgeführt.
Die Schülerinnen und Schüler geben normierte Spuckproben wöchentlich selbst ab.
Auch im Kanton Zug haben die nachgewiesenen Infektionen bei Schülerinnen und Schülern in Klassen unterhalb der Sekundarstufe in den letzten Wochen zugenommen.
So wurde allein in der Kalenderwoche elf bei 35 Schülerinnen und Schülern der Primar- und der Kindergartenstufe eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt, teilte der Kanton mit.
Die bereits bestehende Massnahme mit den Reihentests an der Oberstufe bewährten sich laut Kanton.
Der Kanton Zug weitet seine Test-Offensive an den Schulen aus, nachdem man an der Oberstufe damit Erfolg hat. Seit den Sportferien mussten an der Oberstufe der gemeindlichen Schulen, Privat- und Sonderschulen sowie an den kantonalen Mittelschulen keine Klassen geschlossen werden, teilte der Kanton am Mittwoch mit. Wer an den Reihentests teilnahm, blieb von Quarantäne verschont. «Damit konnte das Ziel, einen möglichst ungestörten Präsenzunterricht zu gewährleisten, auf der Sekundarstufe erreicht werden», heisst es in der Mitteilung. Als Nebeneffekt seien auf dieser Stufe zum Beispiel auch Berufswahlveranstaltungen wieder möglich. Die Teilnahmequote von 99 Prozent zeige klar, dass die Reihentests einem Bedürfnis entsprechen.
Zunehmend eingeschränkter Schulbetrieb
Und dem Kanton Zug ist eine Entwicklung aufgefallen: «Anders als während des bisherigen Verlaufs der Pandemie rückten Infektionen unter Kindern immer stärker in den Fokus. Insbesondere bei Kindern im Primarschulalter steigt die Ansteckungsrate gegenwärtig an. Auch im Kanton Zug haben die nachgewiesenen Infektionen bei Schülerinnen und Schülern in Klassen unterhalb der Sekundarstufe in den letzten Wochen zugenommen. So wurde allein in der Kalenderwoche elf bei 35 Schülerinnen und Schülern der Primar- und der Kindergartenstufe eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt.»
Seit dem Schulbeginn nach den Sportferien am 22. Februar mussten 105 Schülerinnen und Schüler dieser Schulstufen in Quarantäne geschickt werden. Fünf Klassen wurden gesamthaft in Quarantäne geschickt. Die Isolations- und Quarantänemassnahmen führten und führen laut Mitteilung «zu erheblichen Einschränkungen des Schulbetriebs». Bildungsdirektor Stephan Schleiss sagt: «Zurzeit entdecken wir an den reihengetesteten Schulen der Sekundarstufe weniger Fälle als in der Primarschule, wo wir bloss im Verdachtsfall testen.»
Ab der vierten Klasse und weiterhin ohne Masken
Und deshalb weitet der Kanton jetzt seine Reihentests aus: Mithilfe von Reihentests für alle Primarschullehrer, den Hausdienst und weiteres Schulpersonal sowie für die Kinder ab der vierten Klasse soll nun auch die angespannte Lage an den Primarschulen verbessert werden. Ein Verzicht auf eine Teilnahme ist möglich. Weil die Schülerinnen und Schüler die normierten Spuckproben wöchentlich selbst abgeben, wäre eine Durchführung der Reihentests mit Schülerinnen und Schülern der ersten bis zur dritten Klasse zum jetzigen Zeitpunkt nicht verhältnismässig, so der Kanton. Die Entwicklung werde aber beobachtet. Die Reihentests ermöglichen zudem, von einer Ausdehnung der Maskenpflicht auf die Primarschule abzusehen.
Offene und sichere Schulen
Der Regierungsrat rechnet damit, dass sich durch diese Massnahme auch in den Primarschulen die Zahl der Isolations- und Quarantänemassnahmen merklich verringern wird. Die Tests starten am Montag der Karwoche, je nach Möglichkeiten der Schulen auch gestaffelt. Vor den Frühlingsferien wird ein erstes Mal Bilanz gezogen. «Wir wollen offene und sichere Schulen. Damit entsprechen wir einem grossen Bedürfnis in der Bevölkerung», so Bildungsdirektor Stephan Schleiss weiter. «Die Reihentests ab der vierten Klasse dienen diesem Ziel. Zentral bleibt für alle Schulstufen, dass die Abstands- und Hygieneregeln sowie die Schutzkonzepte eingehalten werden.»