NYFW-Showdown: Kanye verscherzt es sich mit der Modeindustrie

Aktualisiert

NYFW-ShowdownKanye verscherzt es sich mit der Modeindustrie

Verschobene Shows, grosser Trubel und eine uninspirierte Kollektion. Kanye West sorgte an der New York Fashion Week für viel Kritik – oder Neid, wie er selbst sagen würde.

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Schauspieler Seth Meyers, US-«Vogue»-Chefin Anna Wintour und Kim Kardashian West mit Töchterchen North verfolgten aus der ersten Reihe das Defilee der Models (die notabene vor der Show eine Geheimhaltungsvereinbarung über die Geschehnisse hinter der Bühne unterzeichnen mussten).

Schauspieler Seth Meyers, US-«Vogue»-Chefin Anna Wintour und Kim Kardashian West mit Töchterchen North verfolgten aus der ersten Reihe das Defilee der Models (die notabene vor der Show eine Geheimhaltungsvereinbarung über die Geschehnisse hinter der Bühne unterzeichnen mussten).

Kevin Mazur
Doch auch der Rest des Kardashian-Clans war anwesend. Model-Schwester Kendall (Zweite von rechts) durfte gar über den Laufsteg schreiten.

Doch auch der Rest des Kardashian-Clans war anwesend. Model-Schwester Kendall (Zweite von rechts) durfte gar über den Laufsteg schreiten.

Kevin Mazur
Auch mit von der Partie war Jaden Smith plus Anhang und ...

Auch mit von der Partie war Jaden Smith plus Anhang und ...

Rula

Dass Kanye West nicht unbedingt der liebenswerte Zeitgenosse ist, der einem mal in der Not die Bohrmaschine ausleiht, dürfte bereits durch eine Reihe von selbstverliebten Auftritten bekannt sein. Wie wenig er sich um seine Mitmenschen schert, machte King Kanye in den vergangenen Tagen noch einmal deutlich. Das Möchtegern-Universalgenie machte sich mit seiner Show an der New York Fashion Week beinahe bei der kompletten Modebranche unbeliebt.

Kanye schaffte es bereits mit der Ankündigung seiner Show für Unmut zu sorgen. So kündete Kanye seinen Auftritt nicht wie alle anderen etliche Wochen vor dem Start der New York Fashion Week an, sondern verschickte die Einladung für seine Modenschau ganz kurzfristig via Evite, einer Online-Einladungs-Plattform. Dies hatte zur Folge, dass die anwesende Presse und die vielen Blogger ihren Fashion-Show-Stundenplan nochmals neu organisieren mussten. Schliesslich verspricht man sich von Kanye und seinem Kardashian-Anhang einen Starauflauf sondergleichen. Dies wiederum hatte zur Folge, dass es auch bei den Designern zu Koordinationsproblemen kam.

«Es ist einfach nicht anständig, so etwas zu tun»

Kanye West hat seine Show nämlich am Mittwoch auf Punkt 12 Uhr gelegt. Mitten in den Terminplan. Besonders blöd für jene Designer, die genau zur gleichen Zeit ihre neusten Entwürfe vorstellen wollten wie zum Beispiel Anne Bowen. Die Designerin hat sich ein ganzes Jahr auf diesen Mittwochmittag vorbereitet. «Und dann erfahren wir gestern, dass Kanye West eine Show zur selben Zeit am selben Tag wie wir zeigt», sagte Bowen zu «Women's Wear Daily». Da sie befürchten musste, dass sich niemand mehr für ihr Schaffen interessiert, hat Bowen ihre Show mit grossem organisatorischem und kostspieligem Effort auf den nächsten Tag verschoben. «Wir haben unser Herz und unsere Seele in diese Show gesteckt», erklärt sie. «Es ist einfach nicht anständig, so etwas zu tun.»

Models zum Schweigen verdammt

Doch auch die von West gebuchten Models waren alles andere als gut auf den Rapper zu sprechen. Den Schönheiten wurde nämlich ein Vertrag vorgelegt, der ihnen jeglichen Tratsch über Kanye und den Kardashian-Clan untersagte. Bei Nichteinhaltung wurde den Mannequins eine Strafe von 10 Millionen Dollar angedroht. «Kanye hat damit einige gefragte Models abgeschreckt, als er sie bat, die Einverständniserklärung zu unterzeichnen – vor allem, weil darin festgelegt wurde, dass er sie auf zehn Millionen US-Dollar verklagen kann, wenn sie über ihn sprechen. Es ist ein lächerlich hoher Betrag und manche Models haben sich schlicht und einfach geweigert zu unterschreiben», berichtet ein Insider dem «Daily Mirror».

Im Grossformat auf dem Videoportal

Wie es sich am Mittwoch um Punkt zwölf Uhr New Yorker Zeit zeigte, hatte Kanye West dann auch keinerlei Fundament für seine Arroganz zu bieten. Seine ganz in Beige gehaltene Kollektion sorgte für alles andere als Begeisterung. Die «New York Times» etwa schrieb: «Was Herr West braucht, ist ein Schneider, damit die Kleider auch sitzen.» Vielleicht sollte sich West statt als Designer doch eher als US-Präsident versuchen.

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