Parler: Kanye West kauft rechtslastige Online-Plattform nun doch nicht

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ParlerKanye West kauft rechtslastige Online-Plattform nun doch nicht

Die Entscheidung sei in beiderseitigem Interesse getroffen worden, teilte das Social-Media-Unternehmen am Donnerstag mit.

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Ye kauft Parler nun doch nicht. (Archivbild) 

Ye kauft Parler nun doch nicht. (Archivbild) 

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Er war auch von Twitter gesperrt worden – weil er sich antisemitisch äusserte. (Archivbild) 

Er war auch von Twitter gesperrt worden – weil er sich antisemitisch äusserte. (Archivbild) 

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Wegen einer Reihe antisemitischer Äusserungen haben sich mehrere Werbepartner von ihm getrennt – darunter Adidas. (Archivbild) 

Wegen einer Reihe antisemitischer Äusserungen haben sich mehrere Werbepartner von ihm getrennt – darunter Adidas. (Archivbild) 

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Darum gehts

  • Kanye West – nur noch Ye genannt – kauft die rechtslastige Social-Media-Plattform Parler nun doch nicht. 

  • Derzeit fällt der Rapper vor allem durch antisemitische Äusserungen auf. 

  • Im Januar 2021 ging Parler wegen seiner Rolle rund um die Erstürmung des US-Capitols durch Anhänger des früheren Präsidenten Donald Trump vorübergehend offline.

Der ehemals als Kanye West bekannte Rapper Ye will den bei rechten Amerikanern populären Kurznachrichtendienst Parler doch nicht kaufen. Parler werde aber auch weiterhin Möglichkeiten für Wachstum und Entwicklung der Plattform «für unsere dynamische Community» ausloten. Noch im Oktober hatte Ye einen Aufkauf von Parler angeboten. Damals teilten der Rapper und das Mutterunternehmen Parlement Technologies mit, das geplante Geschäft solle in den letzten drei Monaten des ausklingenden Jahres unter Dach und Fach gebracht werden.

Plattform geht nicht gegen Hassrede und Rassismus vor

Parler gehört zu jenen Online-Plattformen, die mit dem Versprechen, kaum gegen Hassrede, Rassismus und Desinformation vorzugehen, vor allem rechtskonservative, rechtsextreme und libertäre Nutzer locken. Die breite Masse haben diese Dienste nicht erreicht. An den Start ging Parler im August 2018, wurde in rechten Kreisen aber erst zwei Jahre später populär.

Im Januar 2021 ging Parler wegen seiner Rolle rund um die Erstürmung des US-Capitols durch Anhänger des früheren Präsidenten Donald Trump vorübergehend offline. Einen Monat nach dem Angriff auf den Sitz des Kongresses gab Parler einen Neustart bekannt. In den Play Store von Google kehrte die App erst im September dieses Jahres zurück.

Ye macht Negativschlagzeilen wegen antisemitischer Äusserungen 

Zuletzt fiel Ye mit einer Serie antisemitischer Äusserungen auf, die zu seiner Verbannung von etablierten Online-Plattformen führten. Auch seine Talentagentur trennte sich von ihm, Konzerne wie Adidas kappten ihre Geschäftsbeziehungen zum Rapper. Erst am Donnerstag äusserte sich Ye in einem Interview mit dem Verschwörungstheoretiker Alex Jones lobend über Adolf Hitler.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Rassismus betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Beratungsnetz für Rassismusopfer

GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

(DPA/sys)

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