Eggersriet SGKater Bounty an Baum erhängt - kein Einzelfall
Unbekannte haben den Kater eines Gemeinderatmitglieds erhängt. Offenbar gab es in letzter Zeit weitere Fälle von Tierquälerei in Eggersriet. Die Betroffenheit ist gross.
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Der erhängte Bounty war ein grau-weisses Tiegerli. (Symbolbild: AP Photo/Fritz Reiss)
«Ich bin morgens in meinen Garten gegangen, da habe ich den Kater am Baum hängen sehen», so die Eggersrieterin, die das tote Tier entdeckt hat. Sie habe regelrecht einen Schock erlitten. Eine andere Nachbarin habe dann die Polizei verständigt.
Das Tier wurde später zur Untersuchung in die Tierklinik am See in Rorschach gebracht. «Es gab keine äusseren Anzeichen auf weitere Einwirkungen auf das Tier», sagt die Tierärztin Gyselle van den Hurk. Ihrer Meinung nach hat man den Kater lebendig aufgehängt und nicht etwa vorher totgeschlagen.
Die Besitzerfamilie trauert im aktuellen Mitteilungsblatt der Gemeinde Eggersriet um ihren Bounty: «Am Morgen des 2. August wurde unser rund einjähriger Kater Bounty im Bereich der Kellerswiesenstrasse aufgehängt gefunden. Diese vorsätzliche und krasse Tiermisshandlung hat uns schockiert.» Man verstehe das Motiv einer solch feigen Tat nicht und man könne es auch nicht nachvollziehen.
Weiter wollten sich die Besitzer nicht dazu äussern. Die Familie wolle so schnell als möglich darüber hinwegkommen, «auch wegen der Kinder», schreibt das «St. Galler Tagblatt».
Kein Einzelfall
In der Nachbarschaft ist die Betroffenheit gross. Viele haben das grau-weisse Tigerli gekannt und keiner kann verstehen, wer einem wehrlosen Tier so etwas antut. «Keine Ahnung, ob das nur ein böser Buben-Streich war oder ob da ein Katzenhasser am Werk ist», so eine Anwohnerin. Man habe nun jedenfalls Angst um die eigenen Katzen. Ein anderer Anwohner wird deutlicher: «Wer so etwas macht, ist psychisch gestört.»
Leider sei es im Quartier kein Einzelfall, so die Eggersrieterin Claudia Schlumpf. Eine Katze sei so gequält worden, dass sie auf einem Auge blind ist und ihr der Schwanz gekürzt werden musste, zwei weitere Katzen seien auf mysteriöse Art gestorben. Für die 46-Jährige ist das Ganze einfach nur traurig: «Es gibt auch andere Möglichkeiten, wenn man Katzen vom eigenen Grund fernhalten will.»
Laut Alice Egger, die in der Praxis des Tierarztes Ludwig Egger in Eggersriet arbeitet, wurden in letzter Zeit zwei tote Katzen bei ihr vorbeigebracht. Beide seien bei den Besitzern tot vor der Tür oder im Garten gelegen. «Normalerweise verkriechen sich Katzen zum Sterben. Es ist schon seltsam, dass eigentlich gesunde Tiere plötzlich tot vor der Tür liegen», so Egger.
Noch keine Hinweise
Dem Eggersrieter Gemeindepräsident Roger Hochreutener sind ausser dem erhängten Kater keine weiteren Fälle bekannt. Auch wenn die abartige Tat mit nichts zu rechtfertigen sei, hält er dennoch fest: «Wenn jeder sein Tier artgerecht hält und ihm Sorge trägt und auch darauf achtet, dass es die Nachbarn nicht stört, gäbe es weniger Probleme.» Er könne schon verstehen, dass niemand erfreut ist, wenn er Katzenkot im Garten fände, es sei deshalb sinnvoll die Katzen über Nacht drin zu behalten.
Laut Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, werde der Fall des erhängten Katers «sehr ernst» behandelt. Bisher seien allerdings noch keine Hinweise zur Tat eingegangen. Wird der Täter ermittelt, wird er wegen Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz angezeigt.