Wohnen mit Katzen: «Katzen kann man sehr gut erziehen»

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Wohnen mit Katzen«Katzen kann man sehr gut erziehen»

Welche Pflanzen sind ungefährlich? Und wie passen Krallen zu Designermöbeln? Zwei Expertinnen liefern dir Infos rund ums Zusammenwohnen mit Katzen.

von
Irène Schäppi

Frau Dexel, worauf muss man beim Kauf eines Katzenbaums achten?

Er sollte nicht wackeln, sonst benutzt die Katze das Sofa. Eine Lösung sind darum Kratzbretter, die an der Wand fixiert sind. Ein gutes Kratzmöbel ist zudem hoch genug zum Strecken und Hinaufklettern. Ich finde es zudem wichtig, dass der Kratzbaum auch ästhetisch etwas hermacht, also zur Einrichtung passt, und nicht einfach lieblos in eine Ecke gestellt wird. Stubentiger wollen da kratzen, wo das Leben stattfindet.

Und wenn die Katze trotzdem an Möbeln kratzt?

Auf keinen Fall bestrafen, sondern nach der Ursache suchen. Vielleicht gibt es nicht genügend lässige Kratzmöglichkeiten an den richtigen Stellen? Oder die Katze signalisiert damit, dass du dich zu wenig um sie kümmerst?

Kann man Katzen erziehen?

Sogar sehr gut, wobei ich lieber von trainieren spreche. Mit positiver Verstärkung kann man Katzen fast alles beibringen. Ich persönlich mag das Clickertraining. Klicken wird dabei mit einem Leckerli verbunden und somit zur Belohnung. Dieses Training hat gleich zwei Vorteile: Die Katze lernt Verhaltensweisen für ein harmonisches Zusammenleben und sie wird so beschäftigt.

Katzen im Bett – ja oder nein?

Natürlich ja! Aus Sicht der Katze ist es das schönste Geschenk und für den Menschen ein Wohlfühlfaktor. Katzenschnurren wirkt nämlich entspannend. Übrigens: Hygienische Bedenken halte ich hierbei für übertrieben – die Tiere putzen sich ja ständig.

Birga Dexel ist Katzentherapeutin, Autorin von Fachliteratur zum Umgang mit Katzen und aus TV-Formaten wie «Hundkatzemaus» bekannt.

Dieser Duvetbezug in der Farbe Écru ist aus aus Bio-Satin-Baumwolle mit weichem Griff und GOTS zertifiziert. 59 Fr. von Zizzz.ch

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Der Kratzhund aus Polyester und Sisal wurde von Erik Stehmann designt und …

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… wiegt 13,5 kg: Scratching Dog von Soonsalon, ca. 482.50 Fr. auf Questodesign.com

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Frau Ruthenfranz, wie kann man einem Stubentiger die Natur in die Wohnung holen?

Für reine Wohnungskatzen ist Abwechslung und Anregung im Lebensumfeld enorm wichtig. Falls du einen Balkon hast, kannst du zum Beispiel für deine Katze eine Liegewiese anlegen. Aber auch Katzenminze ist eine dekorative, robuste und unbedenkliche Pflanze, die es in verschiedenen Farben und Grössen gibt. In der Wohnung steht natürlich Katzengras an erster Stelle.

Welche giftigen Pflanzen sollte man auf keinen Fall anschaffen?

Leider muss man sagen, dass der Grossteil der Zimmerpflanzen als giftig einzustufen ist. Wie sehr hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, die man abklären sollte, bevor man eine Pflanze aufstellt. Auch hier gilt die Regel: Die Dosis macht das Gift! Als besonders gefährlich gelten Lilien, die gerne als Schnittblume in der Vase landen. Lilien sind in allen Teilen giftig, so dass auch der Blütenstaub schon gefährlich werden kann. Ebenfalls sehr giftig sind Oleander und die Christrose. Ferner solltest du mit einem Büsi daheim auf Zimmerpflanzen wie die Monstera, der Bogenhanf, Orchideen sowie Philodendron verzichten. Auch die Yucca-Palme oder die Stechpalme sind giftig für Katzen. Die Birkenfeige, die Calla, die Dieffenbachie und die Dipladenia können ebenfalls gefährlich sein.

Und wie sieht es mit anderen Palmenarten aus?

Palmengewächse wie die Kokospalme, Schusterpalme oder Arecapalme sind grösstenteils unbedenklich für Katzen. Trotzdem solltest du bei scharfkantigen Pflanzen aufpassen. Pflanzen mit scharfkantigen Blättern, dazu gehören auch einige als Katzengras angebotene Pflanzen, sind eher ungünstig, da der Verzehr bei Katzen zu inneren Verletzungen führen kann. Stacheln werden zwar in der Regel nicht beknabbert, können aber im Eifer des Gefechts beim Spiel gefährlich sein.

Sabine Ruthenfranz ist Fachautorin für die Heimtierpresse. Sie berät Katzenliebhaber und gibt Seminare zu diesem Thema.





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