SchmerzhaftKatzenalarm malträtiert die Ohren von Schulkindern
Ein Katzenalarm als Teenie-Schreck: Mit einem unerträglich schrillen Ton quält er Berner Jugendliche auf ihrem Schulweg.
- von
- Patrick Marbach
«Sogar wenn ich mir die Hände auf die Ohren presse halte ich es nicht aus», klagt Aurelian Schaub (15). Auf dem Weg in die Rudolf-Steiner-Schule müssen er und seine Kameraden an einem Garten vorbei, in dem ein elektronisches Gerät steht, das Katzen und andere Tiere verjagen soll. Erwachsene nehmen das ultra-hohe Pfeifen in der Regel nicht wahr, für junge Leute hingehen ist es schmerzhaft.
«Freunde von mir haben schon überlegt, den Alarm zu zerstören», sagt Schaub. Zudem haben verärgerte Schüler offenbar Drohungen gegenüber den Besitzern des Teenie-Schrecks ausgestossen und Abfall in den Garten geworfen. Über Wochen schwelt der Konflikt nun schon zwischen verhärteten Fronten. Dass es auch anders geht, beweist Nachbarin Marianne Manz: Sie besitzt ebenfalls einen Katzenalarm, hat ihn aber inzwischen so aufgestellt, dass er von den Passanten nicht mehr ausgelöst wird. Martin Leu vom Gartencenter Wyss, der das Gerät in Bern verkauft, ist das Problem bekannt: «Bei den meisten Reklamationen, die wir erhalten, liegt ein Bedienungsfehler vor.» Der Alarm lasse sich auch auf Frequenzen einstellen, die für Kinderohren nicht hörbar seien.