
Planst du, dir einen Hund zuzulegen? Wir haben eine Expertin gefragt, worauf du in deiner Wohnung achten musst.
Dos und Don’ts«Kaugummis können tödlich sein» – so wird deine Wohnung hundesicher
Wo soll der Futternapf hin und was dürfen Hunde auf keinen Fall fressen? Hundeexpertin Saskia Ferri verrät, wie du deine Wohnung hundesicher machst.
Hunde sind das drittbeliebteste Haustier der Schweiz. Das ist kein Wunder, schliesslich können wir von ihnen viel lernen. Wer sich einen Hund anschafft, muss, ähnlich wie bei einem Baby, die Wohnung an die Bedürfnisse des neuen Mitbewohners anpassen. Wir haben mit Hundeexpertin Saskia Ferri gesprochen und sie gefragt, worauf man besonders achten sollte – bei kleinen, grossen, jungen und alten Hunden.
Hast du einen Hund?
Frau Ferri, wenn ich mir einen Welpen zutun will – was muss ich in meiner Wohnung verändern?
Gar nicht so viel! Grundsätzlich sollten herumliegende Kabel weggeräumt werden, da gerade junge Hunde diese gerne zerbeissen. Falls du in einer Wohnung mit glatten Böden wohnst, kann es sich lohnen, Teppiche auszulegen. Gerade Welpen rennen gerne herum und können auf sehr glatten Böden in Möbel rutschen. Dabei kann sich der Hund verletzen oder Einrichtungsgegenstände kaputt machen.
Bezahlt die Versicherung, wenn der Hund etwas kaputt macht?
Gibt es einen Unterschied, ob ich einen kleinen oder einen grossen Hund habe?
Ja, besonders bei den Oberflächen: Wer einen grossen Hund hat, sollte darauf achten, dass für ihn erreichbare Oberflächen abgeräumt sind. Ein aufgeregter grosser Hund kann beim Schwanzwedeln schon mal eine Vase abräumen oder erreicht Dinge, mit denen er nicht spielen sollte. Bei kleinen Hunden ist das weniger ein Problem, dafür ist es oft etwas aufwändiger, sie Stubenrein zu bekommen.
Warum?
Grundsätzlich erleichtern sich Hunde nicht in der Nähe ihres Bettchens oder des Futternapfs. Dieser Radius ist bei grossen Hunden grösser als bei kleinen Hunden, sie gehen also automatisch eher draussen. Bei kleinen Hunden kann der Nicht-Pieseln-Radius aber innerhalb der Wohnung enden.
Wie sieht es aus mit Pflanzen?
Gewisse Garten-, Balkon- und Zimmerpflanzen sind giftig für Hunde und sollten aus der Wohnung entfernt werden – oder zumindest in einem Zimmer verstaut werden, in das der Hund nicht rein darf. Ich persönlich würde das aber nicht riskieren und komplett auf die heiklen Pflanzen verzichten. Zu diesen gefährlichen Pflanzen gehören Agaven, Amaryllis, Efeututen, Monstera, Geranien, Hortensien und Orchideen. Vorsichtshalber solltest du deine Zimmerpflanzen googeln, um sicherzustellen, dass sie keine Gefahr darstellen.

Es gibt diverse gängige Zimmerpflanzen, die für deinen Hund giftig sein könnten. Informiere dich rechtzeitig und entsorge oder verschenke gefährliches Grünzeug.
In welche Dinge, also Lebensmittel, darf der Hund auf keinen Fall reinbeissen?
Die meisten Leute wissen, dass Hunde keine Schokolade vertragen – die ist aber oft weniger schlimm, als man meint. Grundsätzlich ist schwarze Schokolade ein grösseres Problem als Milchschoggi. Hunde sollten aber auch keinen Knoblauch essen, keine Tomaten, Trauben oder Rosinen. Kaugummis mit Birkenzucker (Xylith) sind auch gefährlich, wie die meisten künstlichen Süssstoffe. Birkenzucker kann allerdings schon in kleinen Mengen tödlich sein.
Welche Spielzeuge braucht ein Hund?
Spielzeuge sind sehr Halter- und Hundeabhängig. Du musst herausfinden, was deinem Hund Spass macht. Es gibt auch Leute, die im Haus gar keine Spielzeuge haben – so weiss der Hund, dass nur draussen gespielt wird. Bei Welpen sollte man unbedingt ein Spielzeug zum Reinbeissen haben, zum Beispiel ein Tauspielzeug. Junge Hunde lernen so, dass sie dort reinbeissen dürfen – in Hände oder Kleider jedoch nicht.

Gerade Welpen lernen mit Spielzeugen, wo sie reinbeissen dürfen – und wo eben nicht.
Wo stelle ich den Futternapf und das Bettchen am besten hin?
Das kommt auf deine Wohnung und die Persönlichkeit des Hundes an. Wächter-Hunde sollten ihr Bettchen nicht an Orten haben, an denen sie ununterbrochen rausschauen können. Generell eignet sich ein Ort, an dem nicht ständig jemand vorbeiläuft oder etwas anderes passiert. Auch der Futternapf sollte an einem Ort stehen, an dem der Hund in Ruhe essen kann und nicht abgelenkt wird.
Stichwort Ruhe: Wie sieht es mit Kindern aus?
Manche Hunde mögen keine Kinder, oder die Kinder haben den Umgang mit dem Hund nicht richtig gelernt und stressen ihn so. Eine Möglichkeit sind Zonen im Haus, also Zonen, in denen der Hund alleine sein kann, wenn es ihm zu viel wird. Generell ist es aber auch wichtig, einen Hund zu finden, der zur eigenen Persönlichkeit und dem eigenen Lebensstil passt.

Nicht alle Hunde vertragen sich gut mit Kindern. So oder so sollte der Hund eine Rückzugsmöglichkeit haben, falls es ihm zu viel wird.
Wie meinen Sie das?
Manche Hunde brauchen sehr viel Auslauf und Beschäftigung, andere brauchen sehr viel Pflege und wieder andere verlieren kaum Haare, müssen aber geschoren werden: Man sollte sich vorher mit den Bedürfnissen und Charaktereigenschaften der jeweiligen Rassen auseinandersetzen.