Kanton LuzernKein Geld für die Homosexuellen
Der Kanton Luzern verweigert
den Homosexuellen Arbeitsgruppen Luzern jegliche Unterstützung. Ein Gesuch um einen finanziellen Beitrag an die ehrenamtliche Arbeit wurde abgewiesen.
- von
- Katja Schlegel
Seit bald 30 Jahren bieten die Homosexuellen Arbeitsgruppen Luzern (Halu) eine Anlaufstelle an – für Homosexuelle aus der ganzen Zentralschweiz. Zumindest dem Kanton Luzern scheint diese ehrenamtliche Arbeit aber nicht viel wert zu sein. Der Kanton gratulierte Halu zwar zum runden Jubiläum, ein Gesuch um finanzielle Unterstützung lehnte man aber ab. «Wir hätten uns vom Kanton mehr als nur einen feuchten Händedruck erhofft», sagt Halu-Präsident Thomas Eichenberger.
Halu geht es nicht um einen hohen finanziellen Beitrag, sondern um Wertschätzung. «Egal ob finanzieller, ideeller oder materieller Art – eine Unterstützung durch den Kanton wäre für uns ein Zeichen der Anerkennung gewesen», so Eichenberger. Denn insbesondere auf der politischen Ebene vermisst der Halu-Präsident den Rückhalt: «Viele Politiker zeigen noch immer Berührungsängste mit dem Thema Homosexualität.» Der Kanton Luzern könnte sich ein Beispiel bei seinem Nachbarn nehmen: «Die Obwaldner haben uns diskussionslos unterstützt», so Eichenberger. Und auch die Stadt Luzern zeige sich gönnerhaft.
Coming-out Day in Luzern
Am Samstag findet weltweit der jährliche Coming-out Day (COD) statt. Der COD soll Lesben, Bisexuelle und Schwule ermutigen, ihre sexuelle Orientierung als selbstverständlich wahrzunehmen. Der diesjährige COD läuft in der Schweiz unter dem Motto: «Es geht doch nicht um Sex». Damit wollen Schwule und Lesben für mehr Achtung und Toleranz in der Bevölkerung kämpfen. In Luzern steigen im Rahmen des COD zwei Partys im Pravda Dance Club und im Uferlos.