Kein Geld für Familien
Der Kanton Bern buchstabiert bei der familienexternen Kinderbetreuung zurück: Wegen einem starken Kostenanstieg 2003 leistet er an neue Projekte mindestens vorläufig keine Beiträge mehr.
Vom Entscheid betroffen ist besonders die Stadt Bern.
Die bereits bestehenden Angebote hätten 2003 eine starke Kostensteigerung im Lastenausgleich verursacht, der Kanton müsse deshalb bis im Herbst eine Standortbestimmung vornehmen, heisst es in einer Mitteilung des Amts für Information vom Dienstag.
Aus diesem Grund werden laut Communiqué vorläufig keine neuen Projekte mehr bewilligt. Das Moratorium dauert voraussichtlich bis im Herbst.
Direkt betroffen vom Entscheid ist unter anderem die Stadt Bern: Der Kanton hat Gesuche um Aufnahme von 60 neuen Plätzen in Tagesstätten und zwei neue Tagesschulen in den Lastenausgleich abgelehnt, wie es weiter heisst.
Der Kanton messe dem Ausgleich von regionalen Ungleichheiten bei der familienexternen Kinderbetreuung hohe Priorität bei, heisst es zur Begründung. Die Stadt Bern verfüge im Vergleich zu anderen Gemeinden aber bereits heute über ein gut augebautes Angebot an Betreuungsplätzen. Ein Ausbau des Angebotes in der Stadt bleibe ohne kantonale Mittel zudem weiter möglich.
Im Rahmen der Anschubfinanzierung des Bundes zur familienexternen Kinderbetreuung hatte der Regierungsrat Ende 2002 einen moderaten Ausbau der Betreuungsangebote beschlosssen. Neue Projekte im Umfang von maximal zwei Millionen Franken pro Jahr sollten in den Lastenausgleich aufgenommen werden können.
Die Angebote zur familienexternen Kinderbetreuung sind für die Gemeinden aus sozial- und wirtschaftspolitischen Gründen von zentraler Bedeutung. (sda)