St. Gallen: «Kein Schamgefühl» – Paar hat Sex in hell erleuchtetem Parkhaus

«Kein Schamgefühl», schreibt eine Leserin an 20 Minuten unter ein kurzes Video, das sie morgens um drei Uhr in der Nacht auf Samstag in der Tiefgarage Brühltor in St. Gallen aufgenommen hat. In dem Video ist zu sehen, wie ein Mann und eine Frau Sex haben. Zudem steht gleich daneben ein weiterer Mann, der sich gerade wieder die Hose anzieht. Das Paar, das noch beim Liebesakt ist, liegt auf einem improvisierten Bett aus diversen Kleidungsstücken. 

«Ich kam grad mit einer Freundin vom Ausgang in die Tiefgarage – und die waren voll ‹dran›», sagt die 23-jährige Uzwilerin zu 20 Minuten. «Wir haben ihnen gesagt, sie sollen damit aufhören.» Aber davon seien die auf dem Boden Liebenden nicht zu beeindrucken gewesen. Es seien noch weitere Personen vorbeigelaufen, die erschrocken die Seite gewechselt hätten, als sie die Personen beim Liebesakt bemerkt hätten.

Die Leserin vermutet, dass es sich um einen «Dreier» gehandelt habe. «Als wir kamen, war der zweite Mann in Unterhose und sich grad am Anziehen.» Alle drei haben auf die 23-Jährige den Eindruck gemacht, als wären sie betrunken oder stünden unter Drogen. «Denen war völlig egal, dass andere sie sehen konnten.» Die Leserin findet es erschreckend, dass die drei sich einen hellbeleuchteten Ort mitten in einer öffentlichen Parkgarage für den Geschlechtsverkehr ausgesucht haben. «Ich war schockiert, als ich das gesehen habe.» Das sei ihr zuvor noch nie passiert. «Erst, als wir damit drohten, die Polizei anzurufen, sind die beiden davongelaufen – nackt.»

Die Kantonspolizei berichtet auf Anfrage, bei ihr seien bis Samstagmittag keine Meldungen zu diesem Vorfall eingegangen. Grundsätzlich sei so eine Nummer aber rechtlich kein Problem, solange sich niemand daran störe und solange der Sex einvernehmlich sei. «Wenn sich aber jemand daran stört und Anzeige macht, dann fertigt die Polizei einen Rapport zuhanden der Staatsanwaltschaft an», sagt Sprecher Florian Schneider. Die Staatsanwaltschaft entscheidet dann, ob etwa der Straftatbestand der sexuellen Belästigung zur Anwendung kommt.