Kein Vertrauen in Politiker – dafür in Feuerwehrleute
Die Schweizer vertrauen den Feuerwehrleuten am meisten. Am wenigsten verlassen sie sich auf Autoverkäufer, Finanzberater und Politiker.
Dies zeigt eine Umfrage von «Reader's Digest». Auf die Frage, in welche Berufsgattung sie am meisten Vertrauen hätten, gaben 97 Prozent der Befragten den Feuerwehrmann an – wie bereits im Vorjahr. Darüber freut sich der Schweizerische Feuerwehrsverband:
«Dieses Ergebnis ist einmal mehr der Beweis dafür, dass unsere Anstrengungen beachtet und belohnt werden», sagte der Verbandsgeschäftsführer Robert Schmidli.
Ebenfalls wie im Vorjahr schafften es die Krankenschwestern mit 95% auf Rang 2, gefolgt von den Piloten (90%), Apothekern (88%) und Ärzten (86%). Im Mittelfeld liegen etwa die Taxifahrer (65%), die Reiseveranstalter (54%) und die Anwälte (50%).
Wenig Vertrauen haben die Schweizer in die Autoverkäufer und Finanzberater mit je 28%. Das Schlusslicht bilden die Politiker mit 18%, obwohl sie gegenüber dem Vorjahr um 3% aufholen konnten und weit über dem gesamteuropäischen Schnitt von 9% liegen.
«Die Politiker findet man vor allem deshalb am Schluss, weil rund 80% von ihnen nicht für die gleichen Ideen eintreten, die ein einzelner Bürger hat», erklärt der Politologe Hans Hirter. Das sei, wie wenn man in Zürich nach den beliebtesten FC-Basel-Spielern nachfragen würde. Zudem sei der Beruf des Politikers für den Normalbürger zu wenig greifbar.
Cornelia Stauffer (dapd)