Keine Ahnung, wer die Euro sponsert
Die offiziellen Euro 08-Sponsoren sind kurz vor dem Start der EM weniger bekannt als vor einem halben Jahr.
Das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut Innofact hat rund 1'000 Deutsche im Dezember 2007 und erneut im Mai 2008 zur Wahrnehmung der Sponsoren der Fussball-EM befragt. Die Studie zeigt, dass die meisten EM-Sponsoren rund einen Monat vor Beginn der EM von den deutschen Verbrauchern nur beschränkt wahrgenommen werden. Überraschend: Viele EM-Sponsoren wurden vor sechs Monaten deutlicher als Sponsoren wahrgenommen als heute.
Coke ist die Ausnahme
Die einzige Ausnahme bildet der offizielle Sponsor Coca-Cola. Der Getränkeriese konnte aufgrund massiver Werbeaktivitäten, vor allem im Fernsehen, seine Bekanntheit zwischen Dezember 2007 und Mai 2008 von 68 auf 70 Prozent steigern.
«Die Wahrnehmung der Sponsoren hat abgenommen. Das liegt sicherlich zum grossen Teil daran, dass vor einem halben Jahr sehr viel stärker über das Thema berichtet wurde und die Unternehmen medial präsenter waren als in den letzten Wochen»‚ erläutert Karin Hagemann, Senior Projektleiterin bei Innofact.
Carlsberg abgeschlagen
Abgesehen von eben Coca-Cola wird in Deutschland von den EM-Sponsoren kaum jemand richtig wahrgenommen. Selbst die Bekanntheit von Adidas, immerhin Ausrüster der deutschen Nationalmannschaft, sank von 68 auf 58 Prozent. An dritter Stelle im Wahrnehmungsranking liegt McDonalds, dessen Bekanntheitsgrad sich von 59 auf 58 Prozent ebenfalls leicht verringerte. Auch Mastercard verlor innerhalb der vergangenen sechs Monate von 46 auf 43 Prozent an Bekanntheit als offizieller Partner der Euro 2008. Weit abgeschlagen finden sich Unternehmen wie Carlsberg, Canon oder JVC. «Wir gehen davon aus, dass die Sponsoren jetzt noch mal richtig loslegen mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit und die Bekanntheit knapp vor und während der EM wieder steigen wird»‚ prognostiziert Hagemann
Schweizer Supporter nicht unter Top Ten
Auffallend ist, dass ab dem fünften Platz Unternehmen zu finden sind, die fälschlicherweise als Sponsoren wahrgenommen werden. Dazu gehören Firmen wie Nike, Bitburger, Puma, Mercedes Benz und Warsteiner. Die nationalen Förderer aus Österreich und der Schweiz bleiben in Deutschland praktisch unbeachtet. Mit der Telekom Austria auf Platz zehn findet sich überhaupt nur eine Marke in den Top-Ten - von den vier Schweizer Nationalen Supportern UBS, Swisscom, Hublot und Ferrero keine Spur. (scc/pte/rmd)