Keine Erlaubnis zum Sprayen am Berner Hip-Hop-Festival
Am Hip-Hop-Festival Bern Jam sollten
Graffitikünstler aus aller Welt den Reitschul-Vorplatz verschönern. Doch die SBB lässt heuer keine Sprayer an die Pfeiler.
«Unverständlich» findet Bern-Jam-Organisator Andrej Malogajski das Graffitiverbot. Zum ersten Mal erklärte die SBB heuer die Brückenpfeiler vor der Reithalle für den dreitägigen Hip-Hop-Event Ende September zur graffitifreien Zone. Die Bahn will damit ein Zeichen gegen Vandalismus setzen: «Jährlich kosten uns Vandalenschäden mehrere Millionen. Darum wäre es ein falsches Signal, heuer wieder eine Sprayerlaubnis zu erteilen», sagt SBB-Sprecher Reto Kormann. Ausnahmen von dieser Regel werde es definitiv keine geben.
«Dabei sollten die Künstler doch den hässlichen und sowieso völlig versprayten Vorplatz verschönern. Den SBB entstehe überhaupt kein Schaden – im Gegenteil», so Malogajski. Es sei zudem enttäuschend, dass die Graffitikunst sogar im Rahmen eines solchen Anlasses als Vandalismus angesehen werde.
Auf Unverständnis stösst das Verbot auch bei Stadträtin Anne Wegmüller (JA!): «Hier wird eine Chance vergeben – der Platz sähe nach der Aktion sicher besser aus als jetzt.»
Nina Jecker