Hitze: Grüne fordern Massnahmen – auch Sport im Visier

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Trockenheit«Keine Grümpi über Mittag» – Grüne fordern Massnahmen gegen Hitze

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach erwägt Verbote von Sport-Events bei grosser Hitze. Nun fordern Grüne in der Schweiz ebenfalls Massnahmen.

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Droht Sportveranstaltungen bei Hitze bald das Aus? (Symbolbild)

Droht Sportveranstaltungen bei Hitze bald das Aus? (Symbolbild)

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Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach fordert einen Hitzeschutzplan.

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach fordert einen Hitzeschutzplan.

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Der grüne Nationalrat Kurt Egger fordert von den Sportverbänden, dass sie bei Hitze ihre Events verschieben.

Der grüne Nationalrat Kurt Egger fordert von den Sportverbänden, dass sie bei Hitze ihre Events verschieben.

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Darum gehts

  • Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach fordert einen Massnahmenplan zum Schutz der Bevölkerung vor der bevorstehenden Hitze.

  • Unter anderem wird ein Verbot für Sportveranstaltungen in Erwägung gezogen.

  • Nationalrat Kurt Egger (Grüne) erachtet ein generelles Verbot nicht für sinnvoll, will aber keine Grümpi in der Hitze. 

  • Unabhängig vom deutschen Hitzeschutzplan fordern Grüne in der Schweiz nun Massnahmen gegen Wasserknappheit und Hitzestress.

In den nächsten Tagen schwitzt die Schweiz. Am Wochenende werden Temperaturen bis zu 35 Grad erwartet. In Deutschland soll nun gehandelt werden gegen die Hitze. Gesundheitsminister Karl Lauterbach fordert einen Massnahmenplan, um die Bevölkerung vor den erwarteten Temperaturen im Sommer zu schützen.

Unter anderem will er, dass besonders gefährdete Personengruppen gezielt kontaktiert und über Hitzeschläge und deren Prävention aufgeklärt werden. Es steht gar zur Diskussion, ob Sportveranstaltungen ab einer bestimmten Temperatur abgesagt werden. Braucht auch die Schweiz mehr Massnahmen gegen Hitzewellen?

«Ein Grümpi in der prallen Mittagssonne ist nicht sinnvoll»

Kurt Egger, Nationalrat der Grünen, bejaht dies im Grundsatz. Auch er fände verstärkte Aufklärung der Bevölkerung sinnvoll. Ein generelles Verbot von Sportveranstaltungen bei Hitze lehnt er ab. «Die Sportverbände müssen jedoch über die Risiken von Sport bei zu starker Hitze aufgeklärt werden», so Egger. Diese trügen die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Sportler und sollten gegebenenfalls Veranstaltungen absagen oder in weniger heisse Tageszeiten verlegen. «Ein Grümpelturnier in der prallen Mittagssonne erachte ich beispielsweise nicht als sinnvoll.»

Verärgert reagiert FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen. «Es braucht keine Angstmacherei bei Sportveranstaltungen.» Die Veranstalter sollten dies selbst entscheiden können. Auch er findet: «Wettkämpfe kann man ja eher auf den Morgen oder den späteren Nachmittag ansetzen.»

Toilettenspülung mit Regenwasser

Die Grünen präsentieren nun unabhängig davon ein ganzes Bündel von Forderungen, um Wasserknappheit und Hitzewellen einzudämmen. Es werde zu viel nach Notlösungen gesucht. Die Öko-Partei will, dass bereits beim Verbrauch angesetzt wird.

Konkret soll der Trinkwasserverbrauch reduziert werden. Dazu müsse künftig Regenwasser oder aufbereitetes Abwasser zur Toilettenspülung verwendet werden. Auch zur Bewässerung sei keine Trinkwasserqualität nötig. Wichtig seien auch die Entsiegelung und Begrünung von Städten. Durch Grün- und Wasserflächen werde lokal ein kühlender Verdunstungseffekt erzeugt.

«Wasserknappheit gibt es in der Schweiz nur punktuell»

Wasserfallen gehen die Massnahmen der Grünen zu weit. Wasserknappheit gebe es in der Schweiz nur punktuell. Eine verstärkte Verwendung von Regenwasser zur Bewässerung von Gärten erachtet er zwar als sinnvoll, zur Toilettenspülung jedoch kaum. Dazu müsste ein zweiter Kreislauf in den Gebäuden eingebaut werden. «Zudem ist zu beachten, dass Trinkwasser wirklich gebraucht werden sollte, denn stehendes Wasser im System wird schnell schlecht.»

Muss die Schweiz mehr unternehmen bezüglich Hitzeschutz?

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