Olympia: Keine Schweizer Kandidatur für Olympische Winterspiele 2018

Aktualisiert

OlympiaKeine Schweizer Kandidatur für Olympische Winterspiele 2018

Swiss Olympic startet noch im kommenden Sommer eine neue Initiative Richtung Olympische Winterspiele 2022 in der Schweiz. Endgültig nicht mehr in Frage kommt eine Kandidatur für die Winterspiele 2018, die 2011 vergeben werden.

Jörg Schild, der Präsident der Dachorganisation Swiss Olympic, erklärte im Rahmen eines Mediengesprächs in Zürich, der Zug für 2018 sei abgefahren, da die Bewerbung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bereits in sieben Monaten eingereicht werden müsste.

Swiss Olympic führt (nach Schlappen in den Bewerbungen für 2002, 2006 und 2010) Gespräche mit vier Regionen, die sich für Winterspiele interessieren, nämlich der Zentralschweiz, Genf, dem Wallis und Graubünden/Zürich. "Ein bindendes Bekenntnis aller Beteiligten auf öffentlicher wie privater Seite ist notwendig", sagte Schild und bestätigte damit den Beschluss und die Argumentation des Schweizer Sportparlaments im Jahr 2007. Es brauche eine "Kandidatur Schweiz", regionale Interessen müssten zurückstehen.

Schild konnte bei einem Gespräch am letzten Montag mit dem neuen Sportminister Ueli Maurer bezüglich Olympiakandidatur Übereinstimmung feststellen. Maurer ist der Meinung, für 2022 müsse man "jetzt schon in die Hosen". Im Lauf des kommenden Sommers wird Swiss Olympic eine Arbeitsgruppe ins Leben rufen, die eine Kandidatur prüfen und möglicherweise vorbereiten soll.

Ein "Killer" für 2022 wäre die Vergabe der Winterspiele 2018 an ein europäisches Land. Nach Vancouver (2010) und Sotschi (2014) gilt das südkoreanische Pyeongchang, das zweimal knapp gescheitert ist, für 2018 als Favorit. Aus Zentraleuropa kandidieren München und Annecy (Fr), möglicherweise unter Einbezug der Region Genf.

Allein die Bewerbung ist jedoch eine teure Angelegenheit. Sotschi kostete 90 Millionen Dollar, Pyeongchang 60 Mio, und München hat offenbar Mühe, 30 Mio Dollar zusammenzubringen.

Jörg Schild, der von Amtes wegen seit Sommer 2008 auch die Stiftung Schweizer Sporthilfe präsidiert, hielt fest, dass die Ziele der Sporthilfe in den letzten Jahren nicht erreicht worden seien. Trotzdem wurde die Sporthilfe als eigenständige Organisation beibehalten, da sie gegenüber dem IOC unabhängiger und flexibler ist als Swiss Olympic.

Marc-André Giger, CEO von Swiss Olympic, bekräftigte den Willen zu verhindern, dass die Neuordnung der Mehrwertsteuer nicht auf dem Rücken des Sports ausgetragen werde. "Die Revision darf nicht zu Lasten der ehrenamtlichen Tätigkeiten gehen", so Giger. Nachdem der Nationalrat einen akzeptablen Entscheid getroffen hatte (300 000 Franken Mindestumsatz), bildete der kürzliche Beschluss der vorberatenden Ständeratskommission (Umsatzlimite 100 000 Franken) einen massiven Rückschritt. Weitere 500 auf ehrenamtlicher Tätigkeit basierende Vereine würden zusätzlich mit 7 Millionen Franken zur Kasse gebeten, sagte Giger.

(si)

Deine Meinung