Weil am Rhein (D): «Keine speziellen Brands» – 150-Millionen-Mall buhlt um Schweizer

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Weil am Rhein (D)«Keine speziellen Brands» – 150-Millionen-Mall buhlt um Schweizer

In Weil am Rhein (D) lockt die Dreiländergalerie seit Donnerstag die Schweizer Kundschaft. Der Basler Detailhandel bleibt gelassen. Ohne spezielle Brands werde die Mall kein Kundenmagnet.

von
Gandalf Weidemann
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Das neue Shoppingcenter Dreiländergalerie in Weil am Rhein (D) wurde am Donnerstag eröffnet.

Das neue Shoppingcenter Dreiländergalerie in Weil am Rhein (D) wurde am Donnerstag eröffnet.

20Min/Gandalf Weidemann
Am ersten Tag der Neueröffnung strömten tausende Besuchende in die Dreiländergalerie.

Am ersten Tag der Neueröffnung strömten tausende Besuchende in die Dreiländergalerie.

20Min/Gandalf Weidemann
«Die meisten Kunden kommen aus der Schweiz», gibt Centermanager Andreas Thielemaier unumwunden zu.

«Die meisten Kunden kommen aus der Schweiz», gibt Centermanager Andreas Thielemaier unumwunden zu.

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Darum gehts

In Weil am Rhein (D) hat am Donnerstag die Dreiländergalerie Eröffnung gefeiert. Die 150-Millionen-Euro-Mall ist von Basel bequem per Tram erreichbar, die Endstation der Linie 8 ist praktisch vor dem Haupteingang. Entsprechend haben die Betreiber des Centers auch schon ein Werbetram bei den Basler Verkehrsbetrieben gebucht, um in der Schweiz für ihren Einkaufstempel mit 70 Läden zu werben. In der Mall gibt es Brandstores von Abercombie & Fitch, Guess oder Zero, aber auch vom Schweizer Schokoladenhersteller Lindt. Das Angebot ist für Einkaufstouristen ausgerichtet. «Die meisten Kunden kommen aus der Schweiz», gibt Centermanager Andreas Thielemaier unumwunden zu.

Allerdings sind in Deutschland die Preise im letzten Jahr stark gestiegen. Der Krieg in der Ukraine sowie die Folgen der Corona Pandemie haben die Inflationsrate im Sommer auf 8,6 Prozent ansteigen lassen. Die Preissteigerungen fressen einen guten Teil des Preisvorteils, der für die Schweizer Kundschaft durch die Euro-Schwäche entstanden ist, wieder auf. «Ich denke nicht, dass der Eurokurs keinen Einfluss auf das Kaufverhalten in der Schweiz haben wird», meint Thielemaier. «Über den Eurokurs mache ich mir keine Gedanken. Ich kann ihn eh nicht beeinflussen.» Er wolle stattdessen, dass den Kunden günstige Produkte angeboten werden und sie ihre Mehrwertsteuer zurück bekommen.

Die ersten Schweizer Schnäppchenjäger standen am Donnerstagmorgen denn auch schon vor den Toren der Mall. «Wir gehen eigentlich immer in Deutschland einkaufen. Es ist billiger», erklärt ein Basler Pärchen. «Wir denken, dass der Eurokurs Auswirkungen auf das Kaufverhalten in Basel haben wird. Es ist einfach günstiger», sagen sie. 

Basler Detailhandel gelassen

«Ich denke nicht, dass die Dreiländergalerie eine Bedrohung für die Läden in der Basler Innenstadt ist», sagt dagegen Mathias F. Böhm, Geschäftsleiter von Stadtkonzept Basel. Der Verein vertritt die Interessen des Basler Detailhandels. «Die Dreiländergalerie ist im Moment kein Kundenmagnet, weil dort keine speziellen Brands angesiedelt sind.» Der Detailhandel in der Schweiz leide vielmehr an den Auswirkungen der Corona-Krise. Sprich: Online-Shopping ist die grössere Sorge als die Euro-Schwäche. «Es ist deshalb wichtig, dass wir unser Produkt, die Basler Innenstadt, stetig weiterentwickeln und den zeitgemässen Bedürfnissen der Nutzer anpassen», so Böhm.

Die Dreiländergalerie weist den Vorwurf fehlender spezieller Brands zurück und kontert, bei ihr seien zahlreiche Marken wie Peek und Cloppenburg, Abercrombie & Fitch, Hollister, Replay und Triumph im Angebot, die in Basel nicht erhältlich seien.

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