Kaltblütiger Mord in KolumbienKiller von Staatsanwalt Pecci kamen auf dem Jetski – Angriff dauerte nur 16 Minuten
Der paraguayische Staatsanwalt Marcelo Pecci wurde an einem Strand in Kolumbien getötet, während er mit seiner schwangeren Frau Flitterwochen machte. Die Killer waren bei der Attacke hocheffizient vorgegangen.
- von
- Karin Leuthold
Darum gehts
Der für die Bekämpfung der Drogenkriminalität in Paraguay zuständige Staatsanwalt Marcelo Pecci wurde auf seiner Hochzeitsreise in Kolumbien erschossen.
Die Killer hatten zuvor einen Jetski gemietet.
Die kolumbianischen Behörden haben nun ein Phantombild des mutmasslichen Mörders veröffentlicht.
Für Marcelo Pecci und Claudia Aguilera sollte es der letzte Tag in der Karibik sei. Das Paar war erst vor sechs Tagen auf der Ferieninsel Barú in Kolumbien angekommen, um dort seine Flitterwochen zu verbringen. Am Dienstag gegen 10.30 Uhr, kurz nachdem Claudia Aguilera auf Instagram angekündigt hatte, dass sie ihr erstes Kind erwarte, wurde Marcelo Pecci vor den Augen seiner Frau und zahlreicher Badegäste am Strand erschossen. Der 45-jährige Pecci arbeitete in seinem Heimatland Paraguay als Staatsanwalt. Er war für seinen Kampf gegen organisiertes Verbrechen und Drogenkriminalität bekannt.
Wie das Portal Infobae berichtet, waren zwei Männer auf einem roten Jetski an den Strand gekommen. Einer von ihnen stieg ab und schoss, ohne ein Wort zu sagen, auf Marcelo Pecci. Die Kugeln trafen das Gesicht und den Rücken des Staatsanwalts. Die Killer hatten nach Recherche des Senders RCN den Jetski bei einem lokalen Vermieter für eine halbe Stunde gemietet. Der Besitzer des Lokals gab an, keine Verbindung zu den Männern zu haben.
Das ist derweil der meistgesuchte Mann in Kolumbien: Das Video soll einen der mutmasslichen Killer des Staatsanwalts zeigen.
Woher kommen die Killer?
Nach 16 Minuten hätten die Killer den Jetski wieder zurückgebracht, so der Bericht von RCN. Sie zogen ihre Schwimmwesten aus und ihre Kleider drüber, dann verschwanden sie in der Menschenmenge. Die kolumbianische Polizei veröffentlichte ein Foto eines schwarz gekleideten Mannes mit Hut und Brille, bei dem es sich um einen der mutmasslichen Mörder handelt.
Das Bild wurde in der Nähe des Hotelstrandes aufgenommen, sagte der Generaldirektor der kolumbianischen Nationalpolizei, Jorge Vargas. «Es ist sehr wichtig, diese Person ausfindig zu machen», sagt er. Zeugen zufolge dürfte es sich bei den Tätern um Ausländer handeln, ihrem Akzent nach seien sie keine Kolumbianer.
Das FBI und die DEA sind in die Ermittlungen involviert
Das Motiv des Angriffs ist bislang unbekannt. «Es ist schwierig, einen Zusammenhang herzustellen, obwohl alles darauf hindeutet, dass Pecci den Interessen des Kokainhandels geschadet hat, der von Paraguay aus operiert und die gesamte Wasserstrasse des Paraná-Flusses nutzt, um die Ware über die Häfen von Buenos Aires oder Montevideo nach Europa, Australien und Asien verschiffen zu können. Dies ist zurzeit die stärkste Hypothese», erklärt der spanische Kriminologie-Experte Juan Martens Molas gegenüber der Zeitung «El País».
In Kolumbien hingegen schreibt «El Tiempo», dass Ermittler und Ermittlerinnen des FBI und der US-Drogenvollzugsbehörde DEA vermuten, dass eine internationale Terrorgruppe den Mord in Auftrag gegeben haben könnte. Spuren auf das Verbrechen würde man derzeit in US-Gefängnissen suchen, titelt das kolumbianische Portal.
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