Candida auris: «Killerpilz» tötet jeden zweiten Patienten

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Candida auris«Killerpilz» tötet jeden zweiten Patienten

Eine Infektion mit dem Pilz Candida auris endet für jeden zweiten Patienten tödlich. Das Unispital Basel betreibt einen hohen Aufwand, damit sich der Pilz nicht verbreitet.

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«Horrorpilz» oder sogar «Killerpilz», so wird Candida auris von der internationalen Presse genannt. Es ist ein Pilz, der sich rasant verbreitet und auf Oberflächen Wochen bis sogar Monate überlebt.

«Horrorpilz» oder sogar «Killerpilz», so wird Candida auris von der internationalen Presse genannt. Es ist ein Pilz, der sich rasant verbreitet und auf Oberflächen Wochen bis sogar Monate überlebt.

Wikipedia/Shawn Lockhar
Bei bereits geschwächten Patienten greift er die inneren Organe und Atemwege an. 50 bis 60 Prozent der Infizierten sterben.

Bei bereits geschwächten Patienten greift er die inneren Organe und Atemwege an. 50 bis 60 Prozent der Infizierten sterben.

Wikipedia/Centers for Disease Control and Prevention
Die Chance, dass der «Killerpilz» auch in Basel auftritt, sei durchaus gegeben, sagt Andreas Widmer, Infektiologe und Chef der Spitalhygiene am Universitätsspital Basel. Bisher trat der gefährliche Pilz bereits in einem Spital in Genf, St. Gallen und dem Wallis auf.

Die Chance, dass der «Killerpilz» auch in Basel auftritt, sei durchaus gegeben, sagt Andreas Widmer, Infektiologe und Chef der Spitalhygiene am Universitätsspital Basel. Bisher trat der gefährliche Pilz bereits in einem Spital in Genf, St. Gallen und dem Wallis auf.

Wikipedia/Stefan Schurgast

Als «Horrorpilz» oder sogar «Killerpilz» machte Candida auris schon international Schlagzeilen. Der multiresistente Hefepilz verbreitet sich rasant und überlebt auf Oberflächen Wochen bis sogar Monate. Bei bereits geschwächten Patienten greift er die inneren Organe und Atemwege an. Mehr als die Hälfte der infizierten Personen sterben. Der Pilz ist besonders für Spitäler eine Bedrohung.

Die Chance, dass der «Killerpilz» auch in Basel auftritt, sei durchaus gegeben, erklärt Andreas Widmer, Infektiologe und Chef der Spitalhygiene am Universitätsspital Basel, gegenüber dem SRF-«Regionaljournal». Bisher trat der gefährliche Pilz bereits in einem Spital in Genf, St. Gallen und dem Wallis auf.

Risikopatienten aus Fernost

Besonders Patienten, die beispielsweise aus Thailand oder Indien zurückkämen und dort auf einer Intensivstation behandelt worden seien, gälten als Risikopatienten. Sie werden beim Eintritt ins Unispital systematisch auf Candida auris überprüft, damit sich der «Killerpilz» erst gar nicht in Basel ausbreiten kann.

Dieselbe Strategie wird auch beim Kantonsspital Baselland angewendet, wie Sebastian Wirz, Chef der dortigen Infektiologie und Spitalhygiene bestätigt.

Zimmer müssen bestrahlt werden

Eine mögliche Verbreitung des Pilzes versucht man am Spital mit grossem Aufwand zu verhindern. Jedes Jahr investiert es zwischen fünfzig- und hunderttausend Franken. «Wenn der Schaden mal da ist, haben wir wenig Chancen, ihn zu begrenzen», wird Widmer von SRF zitiert.

Unter anderem hat das Spital zwei spezielle Apparate angeschafft, die die Zimmer nach dem Aufenthalt befallener Patienten bestrahlen könnten. Dies sei nötig, weil der Pilz neben Menschen auch Gegenstände oder sogar ein ganzes Zimmer befalle.

In England kam es sogar so weit, dass ein Spital einen Boden herausreissen musste. «Ansonsten hätte man nicht mit Sicherheit sagen können, dass man den Pilz eliminieren konnte», begründet Widmer.

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