UnoKim Jong-un verdient mit Zwangsarbeitern Milliarden
Sie arbeiten auf dem Bau, in Minen und Fabriken: Zehntausende Nordkoreaner müssen im Ausland Jobs annehmen. Ihr Lohn geht laut der UNO an das Regime von Kim Jong-un.
- von
- ij

Lässt seine Bürger für sich arbeiten: Staatschef Kim Jong-un an einer Militärparade in Pyongyang, Nordkorea. (10.10.2015)
Nordkorea hat nach Angaben der UNO mehr als 50'000 Bürger ins Ausland geschickt, damit diese dort arbeiten und für das Regime Geld verdienen. Vor allem aus Russland und China fliessen demnach fast 2,2 Milliarden Franken pro Jahr nach Nordkorea.
Pyongyang verfolge damit das Ziel, sich Devisen zu beschaffen, sagte der Sonderberichterstatter Marzuki Darusman bei einer Pressekonferenz in New York. Die Methode komme Zwangsarbeit gleich.
Die Firmen, die die Nordkoreaner beschäftigten, machten sich zu «Komplizen in einem inakzeptablem System der Zwangsarbeit», so Darusman. Die Nordkoreaner arbeiten vor allem auf dem Bau, im Bergbau, in der Holz- und in der Textilindustrie. Ihre Verträge werden von Pyongyang ausgehandelt.
Internierungslager, Hinrichtungen und Folter
Insgesamt habe es keine Verbesserung der Menschenrechtslage in Nordkorea gegeben, erklärte Darusman. Pyongyang betreibe weiterhin eine grosse Zahl an Internierungslagern. Hinrichtungen im Schnellverfahren, Folter und willkürliche Verhaftungen seien zudem an der Tagesordnung.
Die UNO-Generalversammlung soll über den jährlichen Bericht des Sonderberichterstatters zur Menschenrechtslage in Nordkorea beraten. Darusman erneuerte seinen Appell an den UNO-Sicherheitsrat, den Internationalen Strafgerichtshof wegen der Lage in Nordkorea anzurufen. Dieser Schritt dürfte jedoch von der Vetomacht China verhindert werden. (ij/sda)