Kinder-Notaufnahmen sind überfüllt – das sind die Gründe

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Fieber, Durchfall, ErbrechenKinder-Notaufnahmen sind überfüllt – das sind die Gründe

Kinderstationen verzeichnen ungewöhnlich hohe Belegungszahlen und Notfallaufnahmen für diese Jahreszeit. Eine Ärztin führt dies auch auf die vergangenen Schutzmassnahmen gegen Covid zurück.

von
Mara Wehofsky
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Manche Kinder-Notaufnahmen platzen derzeit aus allen Nähten. 

Manche Kinder-Notaufnahmen platzen derzeit aus allen Nähten. 

Tamedia AG
So meldet etwa das Freiburger Spital HFR ungewöhnlich hohe Zahlen in der Pädiatrie.

So meldet etwa das Freiburger Spital HFR ungewöhnlich hohe Zahlen in der Pädiatrie.

20min/Vanessa Lam
Die leitende Ärztin der Kindernotfallmedizin sieht den Anstieg unter anderem in den Corona-Vorkehrungen begründet: «Durch die Schutzmassnahmen in den letzten zwei Jahren sind viele Kinder nicht mit diesen Viren in Kontakt gekommen. Jetzt, wo sie damit in Berührung kommen, erkranken sie leichter.»

Die leitende Ärztin der Kindernotfallmedizin sieht den Anstieg unter anderem in den Corona-Vorkehrungen begründet: «Durch die Schutzmassnahmen in den letzten zwei Jahren sind viele Kinder nicht mit diesen Viren in Kontakt gekommen. Jetzt, wo sie damit in Berührung kommen, erkranken sie leichter.»

20min/Marvin Ancian

Darum gehts 

Das Freiburger Spital HFR meldet eine Überlastung der Kinderstation. Die Fälle in der Notaufnahme und die Bettenauslastung sind in diesem Herbst ungewöhnlich erhöht, wie «Frapp» schreibt. Die Zahlen seien vergleichbar mit denen, die normalerweise mitten im Winter aufkämen. «Was wir derzeit sehen, sind viele virale Infektionen, die wir gut kennen: Fieber, respiratorische Symptome, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen», sagt Cosette Pharisa Rochat, Leitende Ärztin der Kindernotfallmedizin, gegenüber dem Freiburger Nachrichtenportal.

Rochat sieht den Anstieg unter anderem in den Corona-Vorkehrungen begründet: «Durch die Schutzmassnahmen in den letzten zwei Jahren sind viele Kinder nicht mit diesen Viren in Kontakt gekommen. Jetzt, wo sie damit in Berührung kommen, erkranken sie leichter.» Es sei wichtig, die Neugeborenen, die am meisten gefährdet seien, besser zu schützen. «Wer krank ist, sollte keinen Kontakt zu ihnen haben. Besonders bei Gastroenteritis (Magen-Darm-Infekten, Anm. d. Red.) sollte man sich die Hände gut desinfizieren.»

Auch Inselspital ausgelastet

Auch das Inselspital Bern bestätigt gegenüber RadioFr. eine maximale Belegung des Notfallzentrums für Kinder und Jugendliche. Die Zahlen seien bereits im letzten Herbst erhöht gewesen. Engpässe werden laut Medienstelle mit Personalrotationen und einer Erhöhung des Beschäftigungsgrades abgefedert.

Der schweizweite Fachkräftemangel trifft auch die Spitäler. Es sei im Moment schwierig, Austritte von Mitarbeitenden durch Neueinstellungen zu kompensieren, so ein Sprecher des Inselspitals. Bis jetzt gelinge es dem Spital jedoch, Menschen in Notfällen zu versorgen. Hierfür arbeite man mit anderen Notfallstationen, Spitälern und der Sanitätspolizei zusammen. Patientinnen und Patienten mit weniger gravierenden Krankheitsbildern müssten längere Wartezeiten in Kauf nehmen.

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