PIMSKinderärzte warnen vor Zunahme der Covid-Folgeerkrankung
Die pädiatrische Gesellschaft Schweiz rechnet mit einem Anstieg von PIMS-Fällen bei Kindern. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems.
- von
- Samina Stämpfli
Darum gehts
Das «Pädiatrische Inflammatorische Multisystemische Syndrom», kurz PIMS, ist eine Folgeerkrankung von Covid-19.
Davon betroffen sind Kinder; rund die Hälfte landet auf der Intensivstation.
Fachleute rechnen mit einem Anstieg von PIMS in der vierten Welle.
Die «SonntagsZeitung» berichtet über den Fall der zehnjährigen Tamara, die im Februar wegen PIMS auf der Intensivstation behandelt werden musste. Wie Tamara erkrankten bisher schweizweit 100 Kinder an dieser Überreaktion des Immunsystems, die Hälfte davon musste auf die Intensivstation. Ausgeschrieben heisst PIMS «Pädiatrisches Inflammatorisches Multisystemisches Syndrom» und ist eine Folgeerkrankung von Covid-19.
Mit steigenden Zahlen im Rahmen der vierten Welle werden nun mit Verzögerung auch die PIMS-Fälle zunehmen, warnt die Pädiatrische Gesellschaft Schweiz in der «SonntagsZeitung»: «Mit vier bis sechs Wochen Verzögerung nach Beginn der vierten Welle ist wieder mit Fällen von PIMS zu rechnen.» Zurzeit sind sechs Kinder wegen PIMS in Behandlung, Tendenz steigend, wie eine aktuelle Umfrage bei den Kinderspitälern zeigt. Um mehr über die Krankheit und deren Behandlung zu erfahren, startete das Zürcher Kinderspital im Juni eine Studie.
Es gibt keinen Impfstoff für diese Altersgruppe
Rund 25 Kinder mit der neuen Krankheit hat allein das Kinderspital seit Beginn der Pandemie behandelt. Die PIMS-Erkrankungen lancieren auch die Debatte um die Impfung für Kinder neu. Christoph Berger vom Kinderspital Zürich und gleichzeitig Präsident der Eidgenössischen Impfkommission sagt gegenüber der «SonntagsZeitung»: «Eine Impfung für die Kinder wäre gut. Wir haben aber keinen Impfstoff für diese Altersgruppe.» Zwar arbeiten Herstellerinnen und Hersteller zurzeit an einer Studie zur Zulassung ihres Wirkstoffs für Kinder ab zwei Jahren. Doch Expertinnen und Experten erwarten eine Zulassung frühestens Ende 2021.
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