Kindermädchen verklagt Cranberries-Sängerin

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Kindermädchen verklagt Cranberries-Sängerin

In Irland sorgt ein Gerichtsverfahren für grosse Schlagzeilen: Cranberries-Sängerin Dolores O'Riordan soll gemeinsam mit Ehemann und Manager Dan Burton ein Ex-Kindermädchen ihres Sohnes Taylor, damals ein Kleinkind, misshandelt haben.

Die Band, neben U2 einer der bekanntesten irische Pop-Exporte, hatte Mitte der Neunziger mit "Zombie" einen Welthit und verkaufte damals Millionen von Alben. An diesen Erfolg konnte die Band nie mehr anknüpfen.

O'Riordan wird nun von der 34-Jährigen Joy Fahy, die für zwei Monate bei dem Paar beschäftigt war, schwer belastet.

Die Frau, die zuvor schon als Nanny für Model Elle McPherson und den Drummer von U2 gearbeitet hatte, klagt wegen Vertragsbruch und Freiheitsberaubung gegen die Sängerin und ihren Ehemann.

Ausserdem verlange sie eine Entschädigung für Designerkleider, Schmuck und Schallplatten. Gegenstände, die sie aufgrund der Streitigkeiten nicht habe mitnehmen können.

Ihren Aussagen zufolge wurde sie von dem millionenschweren Paar im Juni 1999 während eines Urlaubs in einer kanadischen Hütte gequält und beleidigt. Bei ihrem ersten Auftritt vor Gericht beschreibt sie laut einem Bericht der britischen Zeitung "Guardian" ein erschreckendes Bild vom Privatleben des 32-jährigen Popstars.

Laut Fahy ist Burton schwerer Alkoholiker. Er trinke den ganzen Tag, sagte sie. Oft gefährde er so auch das Leben seines Sohnes.

Sie habe beobachtet, wie er das Kind ohne Schwimmweste auf einem Wasser-Scooter herumgefahren habe und dabei eine Dose Bier in der Hand hielt.

Auch O'Riordan habe ein merkwürdiges Verhalten an den Tag gelegt. Sie habe ihr das bereits schlafende Kind mit der Anweisung übergeben, den Jungen zu baden, damit er am kommenden Tag lang schlafe und sie ihre Ruhe habe.

Wenn der Junge nicht allein in seinem Bettchen habe schlafen wollen, sei sie oft für Stunden mit ihm eingesperrt worden, bis das Kind Ruhe gab, ohne dass sie selbst zu essen oder zu trinken bekam, sagte Fahy unter Tränen.

Die Situation sei vollkommen ausser Kontrolle geraten, als das Paar damit drohte, ihr den Reisepass wegzunehmen.

Sie habe sich daraufhin in einem Zimmer verbarrikadiert. Kurze Zeit später habe Burton sie beschimpft und gefeuert, wie es weiter hiess.

Die Anwälte der Gegenseite hingegen verwiesen auf Fotos aus dem Zeitraum, auf denen alle Beteiligten inklusive Fahy glücklich wirkten.

Ausserdem habe Fahy während ihrer Arbeit für Model McPherson in London illegal Sozialleistungen in Irland in Anspruch genommen. Der Prozess geht am 20. April weiter.

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