«Ein Moment der Klarheit»Klatten äussert sich erstmals zu Sgarbi
Erstmals hat sich die Milliardärin und Quandt-Erbin Susanne Klatten in einer Zeitung zu ihrer Erpressungsaffäre geäussert. Durch die Berichterstattung sei sie «ein zweites Mal zum Opfer» geworden.
Die Anzeige gegen den mutmasslichen Erpresser aus der Schweiz sei «ein Moment der Klarheit» gewesen, sagte die verheiratete Mutter von drei Kindern der «Financial Times Deutschland» am Freitag. Die Berichterstattung durch die Medien sei für sie nicht einfach gewesen, sagte die 46-Jährige. «Das geht mir sehr nah. Da wird man ein zweites Mal zum Opfer.»
Die BMW-Grossaktionärin Klatten gilt mit einem geschätzten Vermögen von bis zu neun Milliarden Euro als reichste Frau Deutschlands. Die Unternehmerin kontrolliert auch den Chemiekonzern Altana.
Klatten hatte sich mehrfach mit dem Schweizer in Hotels getroffen. Er soll sie zunächst mit einer erfundenen Geschichte von einem Unfall, für den ihn die Mafia verantwortlich mache, zur Zahlung von sieben Millionen Euro bewegt haben. Später soll er mit der Veröffentlichung von intimen Bildern gedroht und einen zweistelligen Millionenbetrag verlangt haben.
Seit März in Untersuchungshaft
Im Januar zeigte Klatten den 43-jährigen Schweizer an, kurz darauf wurde er in Österreich festgenommen. Seit März sitzt er in München in Untersuchungshaft. Ihm droht wegen Erpressung und Betrugs eine mehrjährige Haftstrafe. Die Anklage gegen den mutmasslichen Erpresser soll noch in diesem Jahr erhoben werden.
Der Schweizer wurde bereits 2002 wegen Nötigung und Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte vom Bezirksgericht Bülach ZH zu sechs Monaten bedingter Haftstrafe verurteilt. (sda)