Penis-KomplexKleiner Penis, schnelles Auto – das Klischee stimmt offenbar
Es ist offenbar mehr als ein Gerücht: Laut britischen Psychologen dienen schnelle Autos Männern mit kleinem Gemächt tatsächlich zur Kompensation.
- von
- Fee Anabelle Riebeling
Darum gehts
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Penisgrösse und PS-Vorlieben oder nicht?
Eine Studie aus Grossbritannien deutet darauf hin.
In ihr kommen die Forscher zu dem Schluss, dass Sportwagen fahrende Männer tatsächlich etwas kompensieren wollen.
Bisher handelt es sich jedoch erst um eine Vorabstudie.
«Ja, bitte kläre mich auf, schreib mir an smalldickenergy@getalife.com.» So reagierte Klimaaktivistin Greta Thunberg Ende Dezember 2022 auf einen Prahltweet des frauenfeindlichen Influencers Andrew Tate. Der hatte sie zuvor aufgefordert, ihm doch bitte ihre E-Mail-Adresse zu schicken, «damit ich dir eine vollständige Liste meiner Autosammlung und der enormen Emissionen schicken kann».
Mit ihrer Antwort rückte Thunberg ein gängiges Klischee in den Fokus der Aufmerksamkeit. Nämlich, dass Fahrer von Sportwagen mit ihren Gefährten einen kleinen Penis kompensieren. Und daran könnte laut britischen Psychologen tatsächlich etwas dran sein. Ihre Studie ist bisher erst als Preprint verfügbar und wurde noch nicht von unbeteiligten Fachleuten geprüft.
Gezielte Manipulation
Um herauszufinden, ob das Klischee stimmt, rekrutierte das Team um Daniel C. Richardson von der London's Global University 200 Männer zwischen 18 und 74 Jahren. Diesen gaukelten die Forscher vor, Ziel der Studie sei es herauszufinden, «wie gut sich Menschen beim Einkaufen an Fakten erinnern», heisst es in der Zusammenfassung der Arbeit. Die Probanden mussten zwölf Testrunden absolvieren. In jeder Runde wurden ihnen auf einem Bildschirm vermeintliche Fakten präsentiert. Dann folgte jeweils das Bild eines Luxus- oder Alltagsprodukts.
Per Mausklick sollten die Männer angeben, wie sehr sie das Produkt begehren. Dies war der eigentliche Kern des Experiments, was die Teilnehmer aber nicht wussten. Sie agierten in dem Glauben, es ginge um ihr Erinnerungsvermögen. Um den Schein zu wahren, zeigten ihnen die Forscher am Ende jeder Runde entweder die ursprüngliche oder eine leicht veränderte Aussage und die Probanden mussten sagen, ob sie diese zuvor schon gesehen hatten.
Punkto Durchschnittsgrösse belogen
Die Forschenden bedienten sich noch eines weiteren Tricks: In all diesen Fragen waren Aussagen über die durchschnittliche Penislänge versteckt. Der einen Gruppe von Teilnehmern wurde gesagt, die durchschnittliche Länge betrage 18 Zentimeter. Den anderen wurden zehn Zentimeter als Durchschnitt angegeben. Die tatsächliche Durchschnittsgrösse liegt dazwischen (siehe Box). Mit dem Über- und Untertreiben wollten die Psychologen den Männern das Gefühl vermitteln, entweder besonders gut oder nicht ausreichend bestückt zu sein.
Der Vergleich der Angaben der Teilnehmer zeigte: Diejenigen, denen suggeriert wurde, ihr Penis sei besonders klein, fanden die Sportwagen besonders begehrenswert. Die, die davon ausgingen, einen überdurchschnittlich grossen Penis zu haben, interessierten die schnellen Gefährte deutlich weniger. Wurden ihnen andere Luxusartikel präsentiert, zeigte sich dieser Effekt nicht. Die Studie ist von einem institutionellen Ethikbeirat genehmigt gewesen.
So lang ist ein Penis im Durchschnitt
Wie lang ist der durchschnittliche Penis? Dieser Frage haben sich im Jahr 2015 Forschende vom King's College in London angenommen. Das Ergebnis findet sich im Fachjournal «British Journal of Urology International». Demnach ist der Durchschnittspenis im erigierten Zustand 13,12 Zentimeter lang und hat einen Umfang von 11,66 Zentimeter. Im schlaffen Zustand liegt die durchschnittliche Länge bei 9,16 Zentimeter, der Umfang bei 9,31 Zentimeter. Diese Zahlen dürften «der grossen Mehrheit der Männer» zeigen, dass ihr Penis im «normalen Bereich» liegt, so die Forschenden damals.
Weitere Fakten zu Penissen findest du hier. Wenn dich interessiert, warum antike Statuen untenrum eher weniger gut bestückt sind, bist du hier richtig.
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