Kleinkind verweste drei Wochen in Wohnung
Drei Tage nach dem Fund der stark verwesten Leiche eines Kleinkindes in einem Stuttgarter Mehrfamilienhauses ist die Todesursache weiterhin unklar.
Die Obduktion des eineinhalb Jahre alten toten Jungen habe keine Spuren für äussere Gewaltanwendung ergeben, erklärte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Weitere Untersuchungen durch die Rechtsmedizin seien notwendig. Der Todeszeitpunkt liege ein bis drei Wochen zurück. Die Polizei hatte die Mutter am Pfingstsonntag in der Wohnung angetroffen.
Die 28-Jährige leide an einer akuten psychischen Störung und habe bei ersten Befragungen durch die Polizei keine Angaben zu den Umständen des Todes ihres Kindes machen können. Sie wurde in der Psychiatrie untergebracht. Eine Nachbarin hatte am Sonntag gegen 21.30 Uhr die Beamten informiert, weil sie die alleinerziehende Mutter und den Jungen seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Auch der volle Briefkasten sei ihr merkwürdig vorgekommen.
Als die Beamten zur Wohnung kamen, war alles dunkel. Beim Blick durch die Fensterscheibe entdeckten sie auf dem Boden die Leiche des Jungen. Weil die Tür nach mehrmaligem Klingeln nicht geöffnet wurde, drangen Polizei und Feuerwehr in die Wohnung ein und fanden die 28-Jährige in einem geistig verwirrten Zustand vor. (dapd)