Klimarappen besser als CO2-Abgabe

Aktualisiert

Klimarappen besser als CO2-Abgabe

Laut einer Studie der Uni St. Gallen lassen sich die Treibhausgase mit dem Klimarappen günstiger reduzieren als mit der CO2-Abgabe.

Bei der Präsentation der Studie in Bern warb die Erdöl- Vereinigung für «ihren» Klimarappen. Zur Verringerung des CO2-Ausstosses hat der Bundesrat vergangene Woche vier Varianten in die Vernehmlassung gegeben. Der Klimarappen stellt die Alternative zur CO2-Abgabe dar. Pro Liter Benzin würden dabei rund 1,6 Rappen für Reduktionsmassnahmen abgezweigt.

Kosten pro Tonne CO2

Die präsentierte Studie der Universität St. Gallen untersuchte die CO2-Abgabe und den Klimarappen. Die Autoren unter der Projektleitung von Franz Jaeger konzentrierten sich allein auf die Kosten für die Reduktion der CO2-Emissionen um eine Tonne.

17 Franken würde es demnach kosten, mit dem Einkauf von handelbaren Emissionszertifikaten den CO2-Ausstoss zu «reduzieren». Der Effekt auf das globale Klima wäre dabei derselbe, wie eine Reduktion in der Schweiz. Drei Varianten des Bundesrats sehen den Zukauf der Zertifikate vor, insbesondere die Variante Klimarappen.

Hohes Preisniveau

Die Reduktion von CO2-Emissionen ist damit im Ausland günstiger als im Inland. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre der Kauf von Kyoto-Emissionszertifikaten im Ausland also der günstigste Weg für die Schweiz, ihre Reduktionsverpflichtung einzuhalten, argumentieren die Autoren.

Bei einer CO2-Abgabe von 20 Rappen pro Liter Heizöl und Benzin läge der Preis pro reduzierter Tonne laut der Studie bei 357 Franken. Neben den hohen Kosten befürchten die Autoren, dass das Ziel der CO2-Reduktion nicht erreicht würde.

Vier Varianten

Drei der vier Varianten des Bundes zur Reduktion des CO2- Ausstosses beinhalten eine CO2-Abgabe. Die Höhe der Abgaben liegt in allen Varianten bei neun Rappen pro Liter Heizöl. Für Treibstoffe variieren die vorgeschlagenen Abgaben zwischen einem und 30 Rappen.

Die Vernehmlassung läuft bis am 20. Januar 2005. Auf Grund der Ergebnisse will der Bundesrat entscheiden, welche Variante er dem Parlament vorlegen will. Ebenfalls berücksichtigt werden sollen aber im Ausland getroffenen Massnahmen und die Konkurrenzsituation der Wirtschaft.

(sda)

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